Es läuft die 19. Minute, als Frankreichs Stürmer Odsonne Édouard einen auf Zinedine Zidane macht. Der hatte im WM-Final 2006 gegen Italien einen Penalty zum 1:0 in die Mitte gechippt, auch der 21-jährige Celtic-Stürmer lupft den Ball aus elf Metern rotzfrech ins Tor der Schweizer.
Weil aber Nonchalance vor dem Fall kommt, geht Édouard (wie auch Zidane vor 13 Jahren) als Verlierer vom Feld. Erst trifft Espen-Stürmer Jérémy Guillemenot nach einer Freistossflanke von Sions Spielmacher Bastien Toma zum 1:1, dann schliesst Andi Zeqiri einen wunderbaren Konter über Lotomba und Guillemenot zur Führung ab. Die Franzosen, die das Spiel zuvor über weite Strecken im Griff haben, sind sichtlich geschockt. Auch nach Wiederanpfiff hat die Equipe Tricolore den Doppelpack noch nicht verdaut. Zeqiri trifft sieben Minuten nach der Pause zum 3:1. Wie schon beim zweiten Treffer ist YB-Spieler Jordan Lotomba die treibende Kraft, setzt sich wunderbar über die Seite durch und spielt den Ball mustergültig zum Lausanner.
Der Challenge-League-Stürmer wird mit seinem Doppelpack zum Matchwinner und zeigt den hochbezahlten Abwehrspielern der Franzosen, dass die Höhe der Liga nicht über Sieg oder Niederlage entscheidet. Dayot Upamecano (21, RB Leipzig) und Dan-Axel Zagadou (20, BVB) bilden das Zentrum, auf den Flügel verteidigen mit Andy Pelmard (19, Nizza) und Rayan Ait Nouri (18, Angers) zwei Ligue-1-Stammspieler. Auch Goalie Alban Lafont (20, Nantes) ist in der höchsten französischen Liga gesetzt. Verhindern können sie die Tore und die Niederlage trotzdem nicht.
Und das, obwohl die Schweiz mit Cömert und Vargas (beide A-Nati) und Okafor (verletzt) auf ihr Top-Trio verzichten muss. Dank dem 3:1-Sieg behält die Elf von Mauro Lustrinelli ihre weisse Weste, vier Spiele, vier Siege hat die Schweiz auf dem Konto. Der Traum von der ersten EM-Teilnahme seit 2011 ist realistischer denn je. Weil die Uefa das Turnier auf 16 Teilnehmer aufgestockt hat, qualifizieren sich alle Gruppenersten sowie der beste Gruppenzweite direkt. Alle anderen Zweitplatzierten müssen in die Barrage.
Maladière, Neuchâtel. 9000 Fans.
Tore: 19. Édouard (Foulpenalty) 0:1. 44. Guillemenot (Toma) 1:1. 45. Zeqiri (Guillemenot) 1:2. 52. Zeqiri (Lotomba) 3:1.
Schweiz: Racioppi; Rüegg, Bamert, Zesiger, Sidler; Janjicic, Domgjoni; Lotomba (91. Pusic), Toma, Zeqiri (88. Bajrami); Guillemenot (76. Ndoye).
Frankreich: Lafont; Pelmard, Upamecano, Zagadou, Ait Nouri; Reine-Adelaide, Youssouf, Kamara (58. Fofana); Nordin (63. Mbeumo), Edouard, Diaby (63. Chouiar).
Gelb: 35. Janjicic (Foul), 39. Kamara (Foul), 43. Pelmard (Foul), 67. Zagadou (Foul), 70. Guillemenot (Foul), 76. Domgjoni (Foul).
Maladière, Neuchâtel. 9000 Fans.
Tore: 19. Édouard (Foulpenalty) 0:1. 44. Guillemenot (Toma) 1:1. 45. Zeqiri (Guillemenot) 1:2. 52. Zeqiri (Lotomba) 3:1.
Schweiz: Racioppi; Rüegg, Bamert, Zesiger, Sidler; Janjicic, Domgjoni; Lotomba (91. Pusic), Toma, Zeqiri (88. Bajrami); Guillemenot (76. Ndoye).
Frankreich: Lafont; Pelmard, Upamecano, Zagadou, Ait Nouri; Reine-Adelaide, Youssouf, Kamara (58. Fofana); Nordin (63. Mbeumo), Edouard, Diaby (63. Chouiar).
Gelb: 35. Janjicic (Foul), 39. Kamara (Foul), 43. Pelmard (Foul), 67. Zagadou (Foul), 70. Guillemenot (Foul), 76. Domgjoni (Foul).