Aarau-Trainer Livio Bordoli (52) kennt die Mechanismen im Fussball: «Jeder Trainer, der verliert, ist in Gefahr. Das weiss ich.» Dreimal hat Absteiger Aarau in den ersten sechs Runden bereits verloren. Im Heimspiel gegen Xamax gibts endlich den ersten Dreier.

Dennoch: Der direkte Wiederaufstieg ist immer noch in weiter Ferne. Und trotz des Siegs brennt in Aarau der Baum. Trainer Livio Bordoli kommt mit seiner Art nicht bei allen Spielern an. Neben dem Trainingsplatz ist Bordoli ein umgänglicher, smarter Typ.

Auf dem Platz kann er aber ordentlich ausflippen. Blick.ch erfuhr: Die Spieler stören sich an seinen unkontrollierten Wutausbrüchen. Bordoli raste manchmal regelrecht aus. Die Stimmung während des Trainings sei sehr schlecht.

Vielleicht hat man sich beim FCA die Ziele ganz einfach zu hoch gesteckt. «Alle waren der Meinung, der direkte Wiederaufstieg sei möglich», sagt Aaraus Vizepräsident Roger Geissberger. Trainer Bordoli widerspricht: «Im Moment müssen wir nicht vom Aufstieg reden, sondern da hinten rauskommen.»

Letzte Woche nahm Sportchef Urs Bachmann den Hut. Präsident Alfred Schmid könnte der Nächste sein. Er hatte sich stets hinter Bachmann gestellt und gesagt: «Solange ich Präsident bin, bleibt Urs Bachmann Sportchef.»

Scherbenhaufen FCA!

Der gestrige Sieg dürfte die Wogen für ein paar Tage etwas glätten. Ausgerechnet der umstrittene Brasilianer Carlinhos, der von Bachmann verpflichtet wurde, ohne dass er ihn spielen gesehen hätte, traf zum siegbringenden 2:1.

Morgen soll der neue Sportchef bekannt werden. Es kann eigentlich nur Raimondo Ponte sein, der den FCA letzte Saison nach der Entlassung von Trainer Sven Christ coachte.

Und auch an anderer Front gibt es Lichtblicke. Das Verwaltungsgericht hat die Beschwerde gegen die Baubewilligung für das Fussballstadion Aarau abgewiesen. Die rechtlichen Vorgaben seien alle erfüllt. Gebaut werden kann trotzdem noch lange nicht: Der Beschwerdeführer kann das Urteil noch vor Bundesgericht anfechten.