Während dreieinhalb Jahren spielte Kilian Pagliuca im Nachwuchs von Olympique Lyonnais. Der Genfer galt da als eines der grössten Sturmtalente. Im Februar 2016 unterschrieb das Sturmjuwel beim FCZ bis 2020.
Mittlerweile ist Pagliuca zu Liga-Konkurrent Wohlen ausgeliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Diese bekommt er erstmals am Sonntag beim 0:1 gegen Aarau. Wohlen-Coach Francesco Gabriele bringt den 20-Jährigen in der 57. Minute. Und nimmt ihn in der 86. Minute wieder raus. Ein Horrordebüt!
Pagliuca bricht in Tränen aus! Muss von Mitspielern und Gegnern getröstet werden. «Ich kann nichts sagen», bringt er nur heraus. Erst in der Kabine wird das Talent richtig laut. Und er erhält in seinem Unmut die Rückendeckung der Teamkollegen.
Nur von seinem Coach nicht. BLICK fragt bei Gabriele nach, warum er dem Jungen das Debüt so versaut hat? Der Wohlen-Coach kennt auch gestern kein Pardon: «Ich muss meine Auswechslungen nicht erklären. In meinem Vertrag steht, dass ich der Chef bin und ich auswechseln kann, wie ich es für richtig halte.»
Pagliucas Tränen? Hat der Coach angeblich nicht gesehen. «Ich habe eine enttäuschte Mannschaft gesehen, die einen Punkt verdient gehabt hätte. Mir ist niemand aufgefallen, der besonders traurig war.»
Allen anderen schon!
Seinem Stammklub FCZ schon. Thomas Bickel, der sportliche Leiter des FCZ, sagt über Pagliucas Horror-Debüt: «Das ist sehr unglücklich. Ist ja klar, dass dies uns als Verein auch nicht kaltlässt.» Bereits gestern haben sich die FCZ-Verantwortlichen mit Trainer Gabriele ausgetauscht, heute werden sie mit Pagliuca reden. Bickel: «Dann entscheiden wir zusammen mit dem Spieler, was das Beste für seine Zukunft ist.»