Sie sind vor einem Jahr als Arbeitsloser nach Luzern zurückgekehrt, nachdem Sie vom damaligen Sportchef Alex Frei ausgemustert wurden. Das muss eine schwierige Zeit gewesen sein.
Es war nicht einfach. Ich wäre gerne in Luzern geblieben. Ich habe in Kroatien alleine trainiert. Dann war noch meine Frau schwanger. Es gab Komplikationen. Sie musste mehrere Wochen ins Spital. Es gab Angebote aus Aserbaidschan. Ich bin glücklich, wie ich spiele. Ich zeige, dass ich dem FCL helfen kann. Ich bin bereit für die Rückrunde. Gott hat mich zurück nach Luzern geholt.
War es nicht Rolf Fringer, der Sie zurückgeholt hat?
Ja, doch natürlich...
Nun ist Fringer weg...
Es war nicht einfach, als er entlassen wurde. Ich habe eine sehr hohe Meinung von Rolf. Aber solche Dinge passieren im Fussball. Wir sind Spieler, wir dürfen uns nicht davon ablenken lassen, was der Verwaltungsrat entscheidet.
Der FCL hat mit Dario Lezcano und Remo Freuler zwei Schlüsselspieler verloren.
Es waren nicht nur Schlüsselspieler, es waren auch gute Freunde. Dario wohnte im gleichen Haus wie ich, mit Remo habe ich mich vor zehn Tagen zum Mittagessen getroffen. Ich bin traurig. Aber natürlich wünsche ich ihnen alles Gute. Ich bin sicher, dass sie beide noch eine grosse Karriere machen werden. Remo hat das Zeug, um einmal bei Juve oder Milan zu spielen. Auch Dario traue ich zu, dass er bei Ingolstadt explodiert.
Was halten Sie von den Neuen: Markus Neumayr, Christian Schneuwly und Michi Frey?
Schneuwly ist laufstark, gut am Ball, kann auf mehreren Positionen spielen. Gegen Michi Frey habe ich gespielt, als er noch bei YB war. Er ist ehrgeizig, jung, torgefährlich. Markus kenne ich ebenfalls. Natürlich ist Vaduz nicht mit Luzern zu vergleichen. Ich mag ihn, er ist ein angenehmer Typ, kein Partygänger.
Sie haben bis Juni Vertrag. Wie geht es danach weiter?
Ich habe eine Klausel im Vertrag: Wenn ich eine bestimmte Anzahl Spiele mache, verlängert sich der Vertrag um ein Jahr.
Sie würden gerne bleiben?
Ja, klar! Mit gefällt der Verein, mir gefällt die Region. Für meine Familie ist es ideal.
Trainer Babbel hat früher dieselbe Position gespielt wie Sie. Tauschen Sie sich häufig aus?
Natürlich! Wir sprechen oft miteinander. Er ist ein sehr bodenständiger Typ. Er ist überhaupt nicht überheblich, obwohl er Europameister wurde, bei Bayern und Liverpool gespielt hat. Er kann mir sehr viele Tipps geben: Taktisch, technisch – auch persönlich.
In welcher Sprache sprechen Sie auf dem Feld?
Meistens Deutsch, manchmal gebe ich aber auch Kommandos auf Kroatisch, wenn ich mit Kaja Rogulj spiele. Aber wir verstehen uns. Wir führen ja keine Diskussion auf dem Feld, es sind Anweisungen.
Der FCL steht im Cup-Halbfinal...
Wir wollen in den Final, und wir wollen den Cup gewinnen. Ich bin sicher: Wir holen diesen Pokal!
Als Alex Frei Sportchef war, gab es einen Prämienzoff: Frei wollte die Prämie für den Halbfinal nicht zahlen. Wie sieht es diesmal aus?
Wir kriegen eine Prämie, wenn wir Lugano im Halbfinal schlagen. Aber ehrlich gesagt würde ich auch darauf verzichten. Ich will einfach in den Final und dann gewinnen. Damit wir die Fans nach all den Jahren endlich wieder glücklich machen können. Ausserdem würden wir uns direkt für die Europa League qualifizieren.