Die Oberländer sind im Berner Derby das bessere Team. Chancenverhältnis: Acht zu eins! Doch am Ende steht bei Thun die Null. Die falsche. Die für geschossene Tore. Wie schon in St. Gallen, als man einen Penalty versemmelte.
Hat der FCT die Seuche? «So kann man es sagen», analysiert FCT-Innenverteidiger Thomas Reinmann. «Letzte Saison liefen solche Spiele für uns. Wir gewannen sie noch 2:1. Jetzt bleibt es 0:1.» Umso mehr nach dem Vaduzer Sieg in Sion ist klar: Thun muss sofort umswitchen. Der neue Modus heisst: Abstiegskampf! Kann das Team das? Reinmann: «Ich denke schon. Wir sind uns bewusst, dass wir nicht jede Saison vorne mitspielen können.»
Gelbschwarz war fast unzufriedener als die armen Thuner, die mit Nichts dastehen. «Wir können in der Tat nicht zufrieden sein», sagt Renato Steffen. Der Mann, der eigentlich Yuya Kubo anspielen wollte. Ein Zuspiel, das an Freund und Feind vorbeigeht ins Tor. Ein Zufallstor, das zum Goldenen wurde. «Ich wollte passen», bekennt der YB-Flügel.
Gar als «schlechteste Leistung» unter ihm kanzelt Adi Hütter Halbzeit eins ab. «Es darf nicht sein, dass wir einfach nur zuschauen, nur weil wir Basel geschlagen haben. Das will ich nicht sehen. Erst nach der Pause haben wir das Derby angenommen. Aber wir nehmen den Sieg gerne mit, der ein bisschen ein schmutziger ist ...»
Auf Ciri Sforza hingegen wartet ein Berg Arbeit. In St. Gallen dämlich 0:1 verloren. Nun wieder, obwohl man trotz des Ausfalls eines halben Dutzends Stammkräfte besser war als YB. Sforza: «Hat da jemand ein verunsichertes Team gesehen? Nein. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die lebt, die Teamspirit hat. Wir kommen da raus. Ganz sicher!»
Auch der Schlusssatz gehört dem Thun-Coach zum Thema Abstiegskampf: «Es ist noch keiner zu diesem Zeitpunkt Meister geworden und keiner abgestiegen.»