Frühlingsputz beim DFB! Julian Nagelsmann reagiert auf die unbefriedigenden Auftritte aus dem letzten Herbst (2:3 gegen die Türkei, 0:2 gegen Österreich) und nimmt wenige Monate vor dem Start der Heim-EM den Besen zur Hand. Für den ersten Härtetest des neuen Jahres gegen Frankreich lässt er Grössen wie Leon Goretzka oder Serge Gnabry zu Hause, nominiert dafür gleich sechs Neulinge und verhilft Toni Kroos nach über zweieinhalb Jahren Absenz zum Comeback.
Und der frische Wind, er fruchtet: Acht Sekunden sind in Lyon gespielt, da knallt Leverkusen-Wunderkind Florian Wirtz auf Zuspiel von Rückkehrer Kroos das Leder aus der Distanz ins Netz. Besser könnte der Auftakt ins Turnier-Jahr kaum laufen. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt: Wirtz' Treffer ist der schnellste in der Historie des DFB. Damit knackt der 20-Jährige die Rekordmarke von Lukas Podolski aus dem Jahr 2013 gegen Ecuador (neun Sekunden).
Auch in der zweiten Hälte gelingt den Deutschen ein Blitz-Start: Dieses Mal ist es Kai Havertz, der kurz nach Wiederanpfiff nachdoppelt (49.).
Das rundumerneuerte DFB-Team zeigt ein frisches, unerschrockenes Gesicht. Und hält mit viel Überzeugung und Einsatz gegen die Tricolore-Offensive um Kylian Mbappé und Konsorten dagegen. Die ist alles andere als ungefährlich. Beisst sich aber an Keeper Marc-André ter Stegen und der disziplinierten Abwehrarbeit der Deutschen Mal um Mal die Zähne aus.
So steht unter dem Stricht ein eindrücklicher Sieg über das vielleicht bestbesetzte Nationalteam der Welt – ein Ausrufezeichen vor der heissen Phase der EM-Vorbereitung. Alles wieder gut beim Nachbar?