Die Saison ist für Ricardo Rodriguez nach der 34. Runde am 14. Mai noch nicht vorbei. Die Stars des VfL Wolfburg müssen sechs Tage nachsitzen – in Asien. Der Bundesligist plant vom 16. bis am 22. Mai eine Tour durch China. «Das ist ein Weg, den in Zukunft viele Bundesliga-Klubs gehen werden», sagt VfL-Trainer Dieter Hecking (51) zu «Bild».
Geplant sind auch zwei Testspiele, eines davon in Macau gegen Eindhoven (21.Mai). Es ist eine PR-Reise, Geld verdienen ist angesagt! Deshalb ist der VfL auch vertraglich verpflichtet, den Chinesen seine Stars zu präsentieren. Schürrle, Draxler, Rodriguez.
Genau da ist der Haken an der Reise. Denn am Morgen des 22. Mai landen Rodriguez und Co. hundemüde wieder in Braunschweig – am selben Abend müsste unser Nati-Verteidiger jedoch bereits in Lugano im EM-Camp einrücken. Ohne einen einzigen freien Tag!
Was für eine stressige Vorbereitung für die EM in Frankreich, die am 10. Juni losgeht. Die Uefa kann nichts dagegen tun! Erst nach dem Champions-League-Final am 28. Mai müssen die Spieler von ihren Klubs für die Nationalteams freigestellt werden.
Rodriguez will sich zur drohenden Terminkollision nicht äussern. Und beim Schweizerischen Fussballverband? Da erfuhr man gestern von den VfL-Plänen, und auch da verzichtet man auf einen Kommentar.
Doch nicht nur Rodriguez erwartet einen «Vor-EM-Stress». Anscheinend plant Gladbach nach Saisonschluss eine einwöchige PR-Tournee durch die Schweiz. Mit den Nati-Spielern Granit Xhaka, Nico Elvedi und Yann Sommer.
Und auch Juventus Turin jettete die letzten Sommer zu PR-Zwecken nach Asien. Hiesse, dass auch Stephan Lichtsteiner auf Kurzferien verzichten müsste. Es ist zu erwarten, dass die Verbände noch bei den Klubs vorstellig werden.
Übrigens: Rodriguez könnte eine Fahrgemeinschaft ins Tessin gründen. Seine deutschen VfL-Kollegen Schürrle und Draxler werden auch am 22. Mai in Ascona zum EM-Zusammenzug erwartet.