Tamis Bilanz als Nachfolger von Michael Skibbe: 3 Spiele, 0 Punkte. Nach der Schlappe gegen Meister Basel (2:4) musste Pierluigi Tami (53) die Pleiten gegen YB (2:4) und den FCZ (0:2) einstecken. Und morgen wartet auswärts St. Gallen. Die Ostschweizer überwinterten auf Rang 4.
Ist in der Historie des 27-fachen Meisters einmal ein GC-Übungsleiter derart erfolglos gestartet?
Fritz Peter (81), von 1987 bis 1991 GC-Präsident: «Das kann es gar nie gegeben haben.» Und schiebt dann nach: «Oder bei Skiba? Oder etwa bei Vogel/Szabo?»
Da hilft nur ein Blick ins Archiv. Eines vorweg: Die BLICK-Bände (Erstausgabe: 14. Oktober 1959) bringen in der Tami-Recherche keinen Treffer. Die «NZZ» (Erstausgabe: 1780) muss helfen.
3 Spiele, 0 Punkte?
Der Verdacht von Ex-Boss Peter ist fast ein Volltreffer. Doch Henri Skiba holte 1968 in seinem dritten Spiel (1:1 gegen Basel) seinen ersten Punkt. Erfolgreicher als angenommen war das Trainer-Duo Erich Vogel/Istvan Szabo im Sommer 1973: 3 Spiele/6 Punkte.
Kein Ruhmesblatt dagegen die Karriere von Interimstrainer Piet Hamberg: Der Hodgson-Nachfolger brachte es auf 1 Punkt in 3 Spielen – dank einem 4:4 gegen Yverdon.
Der langen Recherche kurzer Sinn: Seit Einführung der Nationalliga 1933 war bisher noch KEIN GC-Trainer so erfolglos wie zurzeit Tami.
Läuten in Niederhasli ZH die Alarmglocken? BLICK fragt Sportchef Axel Thoma: Wie beunruhigt sind Sie über Tamis Bilanz? Thoma: «Wir hatten die momentan besten drei Mannschaften als erste Gegner in der Rückrunde. Die Resultate hätten wohl für die Mehrheit der Super-League-Klubs ähnlich ausgesehen. Wir hatten das schwerste Programm von allen Teams.»
Bei jedem anderen Klub wäre der Trainer ein Thema ...
Thoma: «Tami arbeitet gut mit der Mannschaft. Er braucht noch Zeit – und diese hat er auch.»
Und was, falls Tami morgen auch sein viertes Spiel verlieren sollte?
Thoma: «Wir konzentrieren uns jetzt auf das Spiel in St. Gallen.»