Man hasste oder man liebte ihn: Carlos Varela liess in seiner Zeit beim FCB, YB, Aarau oder Xamax niemanden kalt. Das lag in erster Linie an seiner Spielweise. Immer mit vollem Einsatz, aber immer auch mit Provokationen, Ausrastern und Tätlichkeiten. Varela war ein Vulkan, der stets auszubrechen drohte. Karrierestatistik: 126 Gelbe, 11 Rote Karten in 410 Spielen.
Mittlerweile hat der gebürtige Genfer seine Profi-Laufbahn beendet. Bei den Senioren 30+ von España Bern gibt er aber weiterhin Vollgas. Und das offensichtlich in guter, alter Varela-Manier, wie er gerade wieder beweist.
Beim Spiel zwischen España Bern und Münsingen fliegt er in der 9. Minute mit einer direkten Roten Karte vom Platz. Weil er nicht mit dem Entscheid einverstanden gewesen sei, habe Varela den Schiedsrichter mit Gesten und Worten bedroht, sagt Kurt Bieri, Sekretär der Disziplinarkommission gemäss SRF.
Damit hat Varela seine Saison bereits selber schon fast beendet. Denn: Vier Spiele Sperre gibts für die Tätlichkeit, vier Spiele für die grobe Schiedsrichterbeleidigung. In der 8er-Gruppe der Senioren bleiben noch genau zwei Saisonspiele für den Hitzkopf.
Auch Varela, der als Chefscout für Servette amtet, äussert sich gegenüber SRF zum Vorfall: «Ich wurde von hinten gefoult. Mein Gegenspieler sah dafür ja auch Gelb. Ich bin mit ihm zusammengeprallt und er stellte sich danach tot.»
Den Vorwurf von Bieri, dass er nach dem Platzverweis das Feld nicht verlassen wollte, kontert Varela: «Ich habe doch nicht Picknick gemacht.» (klu)