«Verrat am Verein»
Trainer Babbel wütet erneut nach FCL-Pleite

YB bezwingt Luzern dank Matchwinner Sulejmani 4:1 und spielt nächste Saison definitiv um den Einzug in die Champions League. FCL-Trainer Babbel enerviert sich nach der Partie vielmehr über Mitarbeiter statt Spieler.
Publiziert: 14.05.2017 um 17:57 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:32 Uhr
Simon Strimer und Alain Kunz

Das Spiel: Die Fans, die nach 11 Sekunden bei der frühen YB-Führung noch nicht Platz genommen haben, müssen sich nicht lange ärgern. Sie sehen in der ersten Halbzeit noch drei weitere Treffer, dazu viele Torchancen. Dass die erneute YB-Führung aus Offside-Position entsteht, interessiert am Schluss nicht mehr viele. Denn die Berner sind in der 2. Hälfte überlegen, bescheren den meisten Fans im Stade de Suisse einen friedlichen Sonntag und dazu fix den 2. Platz, der zur Champions-League-Quali berechtigt.

Die Tore:
1., 1:0, Sulejmani:
Der Serbe zimmert den Ball bereits nach 11 Sekunden (!) Spielzeit ins Netz. Luzerns Abwehr schläft.

8., 1:1, Juric: Christian Schneuwly flankt von rechts, findet den Kopf des Australiers und dieser die offene Lücke neben dem weiten Pfosten. Mvogo hechtet dem Ball nach, bleibt aber ohne Chance.

Die Offside-Situation beim YB-Tor zum 2:1.
Foto: Screenshot SRF

29., 2:1, Sulejmani: Doppelpack nach 30 Minuten des YB-Flügels. Sulejmani trifft nach einem Ravet-Freistoss per Kopf. Der Makel: Nach der vierten Wiederholung wird klar, dass ein ganz knappes Offside hätte gepfiffen werden müssen: Sulejmanis linke Schulter ist wenige Zentimeter hinter dem letzten Luzerner Feldspieler.

35., 3:1, Assalé: Sulejmani passt in die Mitte des Strafraums zu Frey, dieser trifft nur FCL-Affolter. Der Ball prallt zurück an Frey und von ihm zu Assalé, der nur noch einzuschieben braucht.

60., 4:1, Frey: Zakaria schickt Sulejmani, der Doppeltorschütze chippt zum Stürmer, der das leere Tor vor sich nicht verfehlen kann.

Der Beste: Klare Sache: Wie schon in Sion Miralem Sulejmani: zwei Tore, ein erster und ein zweiter Assist. Je grösser und gfürchiger der allmählich Eishockey-Playoff-Dimensionen annehmende Bart des Serben wird, desto besser wird er.

Der Schlechteste: Einen rauspicken? Das wäre unfair. Der FCL ist nur noch eine Karikatur seiner selbst und geht als Mannschaft in einer Art und Weise unter, die schon als lächerlich bezeichnet werden muss.

Das gab zu reden: Markus Babbel findet nach dem Spiel im Gespräch mit «SRF» harte Worte – wie letzte Woche nach dem Thun-Spiel (1:3, BLICK berichtete). Jetzt richten sie sich allerdings nicht an die Mannschaft, sondern betreffen Wirbel in den Medien: «Die ganze Geschichte ist leider aus unseren eigenen Reihen gekommen. Mitarbeiter des Vereins haben sich an die Medien gewandt, dass es Probleme gibt auf der Geschäftsstelle. Das geht gar nicht. Das stinkt mir, das ist Verrat am Verein. Jetzt hinterher zu forschen, wers war, das macht keinen Sinn. Aber jeder, der beim FCL arbeitet, sollte sich bewusst sein, dass es eine Ehre ist, für einen solchen Verein arbeiten zu dürfen. Wenn ich ein Profi bin, dann gehe ich zu dem hin, mit dem ich ein Problem habe und bespreche das. Unter vier Augen, dann ist das abgehakt. Aber das, das ist einfach unterste Schublade.»

Das gab zu reden II: Sulejmanis Blitz-Tor. Nach Anpfiff kugelt der Ball über Assalé, Nuhu, Ravet, Frey, Ravet und Sulejmani in den Luzern-Kasten. Damit ist der Serbe nur eine Sekunde zu langsam, um mit seinem 1:0 nach elf Sekunden neuer Rekordhalter in der Geschichte der Super League zu werden. Auf Platz eins steht da Sions Moussa Konaté, der im März 2015 gegen St. Gallen zehn Sekunden brauchte.

Die Stimmen: Christian Schneuwly und Trainer Markus Babbel nach dem Spiel im Interview mit BLICK-Reporter Alain Kunz.

«Könnten etwas Grosses verspielen»
2:37
Schneuwly zur FCL-Pleitenserie:«Könnten etwas Grosses verspielen»

So gehts weiter: Die nächste Super-League-Runde läuft bereits Mitte nächster Woche! YB spielt am Mittwoch (17.5, 19.45 Uhr) in Vaduz, Luzern empfängt gleichzeitig Lausanne.

1/10
Gefeierter Mann: Miralem Sulejmani (M.) gelingen zwei Tore in 30 Minuten.

*******

YB – Luzern 4:1 (3:1)

Stade de Suisse – 21'133 Fans
SR: San

Tore: 1. Sulejmani (Ravet) 1:0. 8. Juric (C. Schneuwly) 1:1. 29. Sulejmani (Ravet) 2:1. 35. Assalé (Frey) 3:1. 60. Frey (Sulejmani, Zakaria) 4:1.

YB: Mvogo; Mbabu, Nuhu, Rochat, Benito; Ravet, Zakaria, Aebischer, Sulejmani; Assalé, Frey.

Luzern: Omlin; C. Schneuwly, Costa, Affolter, Lustenberger; Rodriguez, Voca, Kryeziu, Schürpf; M. Schneuwly, Juric.

Einwechslungen:
YB:
Bertone (63. für Frey); Gerndt (79. für Sulejmani); Schick (82. für Ravet).
Luzern:
Oliveira (46. für Rodriguez); Ugrinic (62. für Kryeziu); Itten (75. für Schürpf).

Gelb: 23. Zakaria. 45. Mbabu. 55. Lustenberger. 59. Benito. 67. Costa (alle Foul).

Gelbrot: 75. Lustenberger (Foul).

Bemerkungen: YB ohne Hoarau, Wüthrich, Sanogo, Marzino (verletzt). – Luzern ohne Neumayr, Lucas (verletzt). – 82. Lattenschuss Aebischer. 93. Latten-Kopfball Bertone.

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
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14
7
26
2
FC Basel
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14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
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14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
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14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
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14
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15
11
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-21
11
12
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14
-11
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