Am Freitag wird ein Spieler des FC Lugano positiv getestet und in Quarantäne gesetzt. Ebenso ein zweiter, der mit dem ersten Spieler Kontakt hatte. Beim ersten Spieler dürfte es sich um Goalie Noam Baumann handeln, beim Zweiten um Verteidiger Linus Obexer. Ein Tessiner Journalist hatte sich auf «Teleticino» verplappert und vom Goalie gesprochen, nachdem er mit dessen Berater gesprochen hat.
Doch Spieler 1 ist perplex über den positiven Befund, hatte er doch nie Symptome gezeigt und voll trainieren können. Nicht mal Anzeichen von Müdigkeit hätten sich breitgemacht. So unterzieht er sich anderntags in seiner Heimat einem zweiten und sogar einem dritten Test. Beide sind negativ. Der Spieler atmet auf. Lugano hingegen stinkts.
Und sofort wuchern Verschwörungstheorien. Von wegen es klar gewesen sei, dass einer positiv sein musste, weil ein Klub die Tests gemacht hat, der die Saison abbrechen will. So kursieren dann gleich obskure Wetten auf die Anzahl der Corona-Positiven beim FC Sion, der die Tests diese Woche machen will: Eins, zwei oder drei…
Im Protokoll nicht vorgesehen
Zurück zu Lugano. Auch Präsident Angelo Renzetti wird mit solchen Theorien konfrontiert und ereifert sich, dass das Sportliche, sein Wunsch nach Saisonabbruch, nichts mit der Gesundheit zu tun habe. «Ich trenne das strikt. Für mich es schlicht moralisch nicht vertretbar, Spieler ohne Test aufs Feld zu schicken. Das sollten alle Klubs so handhaben.»
Kommunizieren will Renzetti die negativen Befunde bei seinem Spieler kurz nach dem positiven aber lange Zeit nicht. Auch Geschäftsführer Michele Campana ist kurz angebunden: «Im Protokoll, dass wir vom Kantonsmediziner erhalten haben, ist nicht vorgesehen, dass sich der Patient einem zweiten Test unterziehen soll.» Erst am Dienstag um 17 Uhr veröffentlicht der Klub ein Erklärstück des Docs.
Spieler muss in Quarantäne bleiben
Und doch stellt sich die Frage, warum ein Test positiv war und ein zweiter und dritter kurz darauf negativ. Klubarzt Marco Marano bestätigt diese Möglichkeit: «Zum einen, weil sich die Infektion in einer terminalen Phase befinden kann, was hier wahrscheinlich ist, weil der Spieler auch Antikörper aufwies. Zum anderen, weil der zweite Apparat nicht die gleich hohe Sensibilität gehabt haben könnte wie der erste, wenn die Tests in zwei verschiedenen Labors vorgenommen wurden.»
Der Spieler mag dann aufatmen. Gleichwohl muss er in Quarantäne bleiben. Marano: «Vor allem auch deshalb, weil die Zahl von falschen negativen Tests viel höher ist als umgekehrt.» Deshalb kann ein Spieler in jedem Fall erst nach den vorgeschriebenen zehn Quarantäne-Tagen wieder mit der Mannschaft trainieren.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 21 | 8 | 38 | |
2 | FC Basel | 21 | 25 | 37 | |
3 | FC Luzern | 21 | 7 | 36 | |
4 | Servette FC | 22 | 2 | 33 | |
5 | FC Lausanne-Sport | 22 | 7 | 32 | |
6 | FC Zürich | 21 | -3 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 21 | 5 | 29 | |
8 | BSC Young Boys | 21 | -3 | 28 | |
9 | FC Sion | 22 | -1 | 27 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 22 | -9 | 21 | |
11 | Yverdon Sport FC | 21 | -10 | 21 | |
12 | FC Winterthur | 21 | -28 | 14 |