BLICK: Herr Wermelinger, hat der Video Assistant Referee in Volketswil beim Spitzenspiel St. Gallen gegen YB, als er in der Nachspielzeit erst einen Elfmeter gegen St. Gallen und danach die Wiederholung des Strafstosses durch Hoarau forderte, alles richtig gemacht?
Daniel Wermelinger: Ja, gemäss Protokoll hat der VAR alles richtig gemacht.
Weshalb musste der erste Elfer, den St. Gallens Goalie Zigi gehalten hat, wiederholt werden?
Bei einem Strafstoss muss der Goalie mit einem Bein die Linie touchieren. In diesem Fall zeigen die Bilder klar, dass kein Bein die Linie touchiert hat. Es gab in der Vorrunde schon einen solchen Fall, ebenfalls in St. Gallen beim Spiel gegen Lugano. Luganos Goalie Baumann hielt damals einen Elfer von Itten, war aber mit beiden Beinen vor der Linie. Damals schritt der VAR nicht ein. Danach hat sich die Fifa eingeschaltet. Wir mussten auf Intervention des Weltfussballverbandes nachjustieren. Wir informierten darauf die Vereine, dass wir bei solchen Szenen in Zukunft den VAR einschalten müssen. Weiter sensibilisieren die Schiedsrichter jeweils die Torhüter vor einem Strafstoss bezüglich diesem Punkt.
Mit Alain Bieri pfiff ein Berner das Spitzenspiel der Berner Young Boys gegen St. Gallen, das Spiel von Xamax Neuenburg gegen den FCZ leitete der Neuenburger Lionel Tschudi, den Match des FC Basel gegen Servette der Basler Adrien Jaccottet. Finden Sie das nicht heikel?
Das ist für mich eine mühsame Diskussion. Es wäre jetzt auch nicht korrekt, Alain Bieri einen Strick ziehen zu wollen, nur weil er Berner ist. Wie gesagt: Er hat am Sonntag in St. Gallen alles richtig gemacht. Ich verstehe aber, dass es wegen des wiederholten Penaltys Emotionen gibt. Aber: Bei uns gehts nur darum, die besten Schiris in der Super League und in der Challenge League einzusetzen. Bei der Auswahl nehmen wir keine Rücksicht auf die Wohnorte der Schiedsrichter und Assistenten. Bei der einer Meisterschaft mit 10 Teams in der Super League und 12 Schiedsrichter ist es unvermeidlich, dass ein Berner Spiele von YB und Thun macht, ein Basler Spiele von Basel und so weiter.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |
Ein begeisterndes und stimmungsvolles Spitzenspiel, das Punkto Dynamik, Spannung und Klasse keine Wünsche offen lässt. Ein Drehbuch, das jedem hoch dekorierten Hollywood-Regisseur gut anstehen würde. Ein vermeintliches Ende, das die Emotionalität des Fussballs in seiner ganzen Pracht zeigt.
Zigi kratzt den Penalty. Die Hütte brennt. Und St. Gallen ist der verdiente Sieger dieses Spitzenkampfs. Und streckt die Hand nach dem Meisterpokal aus.
Und dann meldet sich Volketswil. Das sind diejenigen, deren Job es ist, das Haar in der Suppe zu suchen. Die den Fussball sezieren, verwissenschaftlichen und steril machen. Die dem Spiel vermeintlich Gerechtigkeit geben, aber wenn der Torhüter mit dem Fuss zuckt aus dem Videokeller vielleicht den Titelkampf entscheiden.
Unbesehen von den grotesken neuen Regeln (Torhüterregel beim Penalty, Interpretation des Handspiels): Es gibt auch mit dem VAR nicht die absolute Gerechtigkeit. Die kann es nicht geben und die muss es auch nicht geben.
Die Torlinientechnik ist gut. Und mit dem VAR kann man leben, wenn er bei ganz krassen und himmelschreienden Fehlentscheidungen eingreift.
Aber wenn, wie in der Bundesliga und immer mehr auch in der Super League, der Videoschiedsrichter mit der Lupe nach der Stecknadel im Heuhaufen sucht, dann wir der VAR nur eines: Ein grosses Ärgernis. Wie in St. Gallen. Oder wie in der Bundesliga wo Tore aberkannt werden, weil zwei Spielszenen vorher ein vermeintliches aber streitbares Foulspiel ausgemacht wurde.
Geht das so weiter, dann ist die Stimmung bald im Keller. Im Videokeller. Oder wie es Lukas Görtler, der Anführer der jungen wilden St. Galler sagt: «Dann verliert man langsam die Lust am Fussball.»
Ein begeisterndes und stimmungsvolles Spitzenspiel, das Punkto Dynamik, Spannung und Klasse keine Wünsche offen lässt. Ein Drehbuch, das jedem hoch dekorierten Hollywood-Regisseur gut anstehen würde. Ein vermeintliches Ende, das die Emotionalität des Fussballs in seiner ganzen Pracht zeigt.
Zigi kratzt den Penalty. Die Hütte brennt. Und St. Gallen ist der verdiente Sieger dieses Spitzenkampfs. Und streckt die Hand nach dem Meisterpokal aus.
Und dann meldet sich Volketswil. Das sind diejenigen, deren Job es ist, das Haar in der Suppe zu suchen. Die den Fussball sezieren, verwissenschaftlichen und steril machen. Die dem Spiel vermeintlich Gerechtigkeit geben, aber wenn der Torhüter mit dem Fuss zuckt aus dem Videokeller vielleicht den Titelkampf entscheiden.
Unbesehen von den grotesken neuen Regeln (Torhüterregel beim Penalty, Interpretation des Handspiels): Es gibt auch mit dem VAR nicht die absolute Gerechtigkeit. Die kann es nicht geben und die muss es auch nicht geben.
Die Torlinientechnik ist gut. Und mit dem VAR kann man leben, wenn er bei ganz krassen und himmelschreienden Fehlentscheidungen eingreift.
Aber wenn, wie in der Bundesliga und immer mehr auch in der Super League, der Videoschiedsrichter mit der Lupe nach der Stecknadel im Heuhaufen sucht, dann wir der VAR nur eines: Ein grosses Ärgernis. Wie in St. Gallen. Oder wie in der Bundesliga wo Tore aberkannt werden, weil zwei Spielszenen vorher ein vermeintliches aber streitbares Foulspiel ausgemacht wurde.
Geht das so weiter, dann ist die Stimmung bald im Keller. Im Videokeller. Oder wie es Lukas Görtler, der Anführer der jungen wilden St. Galler sagt: «Dann verliert man langsam die Lust am Fussball.»