Zum neuen YB-Coach David Wagner
Kritik an Spychers Bauch ist verboten!

Ist das nun eine gute Wahl von YB-Sportchef Christoph Spycher, einen Mann zu holen, der nicht erste Wahl war? Kritik verbietet sich. Auf jeden Fall. Ein Kommentar von Fussball-Reporter Alain Kunz.
Publiziert: 10.06.2021 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2021 um 10:11 Uhr
Alain Kunz

David Wagner also ist der Mann, den YB-Sportchef Christoph Spycher aus dem Hut zaubert. Eine Überraschung, wie das bei den Bernern schon Tradition hat. Wie bei Adi Hütter und Gerry Seoane.

Ist der Deutsche nun die richtige Wahl? Das wird sich weisen. Sicher ist er eine spannende Wahl. Und sicher verbietet es sich, Trainerentscheidungen von Spycher vorweg zu kritisieren. Sein Bauchgefühl, auf das er sich verlässt, hat ihn zum Messias geführt, als welcher Hütter vergöttert wurde, als er den Meisterpokal nach 32 Jahren wieder nach Bern brachte. Den hat damals wohl noch Fredi Bickel engagiert. Aber Spychers Crew war schon grösstenteils in Charge und Spycher hielt unbeirrt am Österreicher fest, als es Widerstände gab. Und Spychers Bauch hat ihn zum Jungcoach Seoane geführt, der als dreifacher Meistertrainer als vielleicht grösster YB-Coach aller Zeiten nach Albert Sing in die YB-Geschichte eingehen wird.

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Spannende Wahlen tun immer gut

Seoanes Wahl war abrupt. Ein Querschläger. Unerwartet, spontan. Ob das bei Wagner auch so war, sei dahingestellt. Fakt ist: Spycher hatte keine Lust, grosse Ablösesummen zu zahlen. Daran scheiterte die Verpflichtung von Fabio Celestini, weil Luzern rotzfrech 1,5 Millionen Franken wollte. Und daran scheiterte auch das Engagement eines Mister X, mit dem YB einig war. Allein der Klub, bei dem dieser unter Vertrag stand, wollte zu viel.

Und so kommt Wagner zum Handkuss. Wie gesagt: eine spannende Wahl. Und spannende Wahlen tun immer gut. Auch wenn man sich füglich die Frage stellen darf, jetzt, da die Hälfte der Super-League-Trainerposten mit Ausländern besetzt sind: Was ist aus der hochgelobten Schweizer Trainerausbildung geworden? Aber das ist ein anderes Problem. Und keines von YB.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
26
27
45
2
Servette FC
Servette FC
26
7
45
3
FC Luzern
FC Luzern
26
6
43
4
FC Lugano
FC Lugano
26
5
42
5
FC Zürich
FC Zürich
26
1
39
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
26
9
37
7
BSC Young Boys
BSC Young Boys
26
5
37
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
26
2
36
9
FC Sion
FC Sion
26
-7
30
10
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
26
-9
26
11
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
26
-18
25
12
FC Winterthur
FC Winterthur
26
-28
20
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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