Zum Meisterrennen in der Super League
Warum sogar YB hoffen muss, dass Servette Meister wird

Die Berner Young Boys haben nach drei Niederlagen in Folge den Trainer gewechselt. Dabei kann ihnen nichts besseres passieren, als diese Saison nicht Meister zu werden, schreibt Blick-Sportchef Emanuel Gisi.
Publiziert: 10.03.2024 um 13:12 Uhr
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Raphael Wicky (r.) verlässt den Letzigrund. Die 0:1-Pleite gegen den FCZ ist sein letztes Spiel als YB-Trainer.
Foto: keystone-sda.ch
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Emanuel GisiSportchef

Zuviel Erfolg ist nicht gesund. Wer immer nur gewinnt, dem steigt es irgendwann zu Kopf. Als die Basler Titel an Titel reihten, bis sie 2017 achtmal in Folge die Liga gewonnen hatten, reichte es irgendwann nicht mehr, einfach Siege einzufahren.

Es sollten schon Erfolge mit Flair, Verve und einem Schleifchen drum sein, dazu bitte auch regelmässig Sternstunden im Europacup. Was nach dem Besitzerwechsel in der unglücklichen «17 Punkte»-Aussage von FCB-Neo-Sportchef Marco Streller gipfelte.

Bei YB klingt es bislang natürlich noch nicht so, grosse Töne mögen sie in der Berner Führungsriege weiterhin nicht gerne. Aber es zeichnen sich ähnliche Tendenzen ab. Auf den Wankdorf-Tribünen wird gemurrt, wenn die Siege schmucklos sind. Drei Niederlagen in Folge, nur noch ein Punkt Vorsprung auf Verfolger Servette? Der Trainer ist weg.

Ob Raphaël Wicky den Turnaround an der YB-Seitenlinie geschafft und den Meistertitel verteidigt hätte? Wir werden es nie erfahren. Nun soll es Interimscoach Joël Magnin richten. Und die ganze Fussballschweiz, YB-Zugewandte inklusive, müssen hoffen, dass es ihm nicht gelingt.

Nicht, weil Magnin kein tüchtiger Trainer wäre. Sondern, weil Serienmeister nie gut sind, für niemanden. Der Fussball lebt von Gefühlen. Und wer etwas spüren will, wenn er Siege feiert, muss ab und zu auch mal verlieren. Misserfolg erdet. Das gilt vom gemeinen Fan bis hin zum Klub-Boss. Darum klingt es komisch, ist aber trotzdem wahr: Sogar YB muss hoffen, dass diese Saison Servette Meister wird.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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