Zum ersten Mal nicht im Aufgebot – Vertrag läuft aus
Haggui steht vor dem Espen-Abgang

Er ist Profi durch und durch, Vorbild für die jungen Mitspieler. Gleichwohl spricht viel dafür, dass Karim Haggui (34) den FC St. Gallen im Sommer verlassen muss. Erstmals sass er nicht mal auf der Bank.
Publiziert: 07.02.2018 um 12:27 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:55 Uhr
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Karim Haggui stand beim letzten Spiel der St. Galler nicht einmal im Aufgebot.
Foto: TOTO MARTI

Im Herbst wars, als Giorgio Contini von Karim Haggui schwärmte. Von der Professionalität des früheren Bundesliga-Spielers, der es in Leverkusen, Stuttgart und Hannover auf 172 Bundesliga-Spiele brachte, von seiner Leidenschaft für den Fussball und seinen Beruf. Contini: «Ein Mentalitätsmonster. Nicht ein Training hat er gefehlt, seit ich hier bin.»

In 17 von 18 Vorrunden-Spielen stand er in der Startelf, als Leader, der seine Teamkollegen coacht, mit Worten und Gesten. Sportlich nicht immer über alle Zweifel erhaben, aber wichtig als Persönlichkeit. Rechtsverteidiger Nicolas Lüchinger sagte mal: «Er gibt dir Halt, macht dich als Mitspieler besser.»

34 Jahre alt ist Haggui inzwischen, sein Vertrag läuft aus. Und es mehren sich die Anzeichen, dass er keinen neuen erhält. Auch er selbst sagte nach dem Trainingscamp der St. Galler in Andalusien, dass er nicht wisse, wie es mit ihm weitergehe.

Die Kritik an ihm wurde zuletzt immer lauter. Zu langsam sei er, ein Risiko gar, wenns gegen schnelle Stürmer gehe. Er selbst sagt offen: «Ich weiss, ich bin nicht der Schnellste.» Zudem propagieren Präsident Matthias Hüppi und Sportchef Alain Sutter einen Verjüngungskurs.

In Bern war er nun erstmals unter Contini nicht mal im Kader. Dass er in der Winterpause eine Woche mit dem Training aussetzen musste, genügt nicht als Erklärung. Zumindest als Alternative auf der Bank wurde er erwartet. 

Dort fehlten auch andere Arrivierte wie Nassim Ben Khalifa, Yannis Tafer oder Andreas Wittwer – auch sie hatten kein Aufgebot. Und Goalie Daniel Lopar ersetzte Contini durch Dejan Stojanovic. Der Espen-Trainer fährt derzeit eine konsequente Linie. Auch darum, weil das St. Galler Kader auf sinnlose 29 Spieler aufgebläht wurde.

Präsident Hüppi sagte im «St. Galler Tagblatt», dass das Spiel gegen den FC Zürich am Sonntag «massgebend» für die Konkurrenzfähigkeit der Espen sei: «Es ist nun extrem wichtig, wie wir uns präsentieren.»

Das gilt auch für Trainer Contini, der die Espen vor dem Abstieg rettete, bis zum Winter auf Rang vier coachte – und doch angezweifelt wird. Greift er gegen die Zürcher wieder auf Hagguis Mentalität zurück? Bis im Sommer steht sie den Espen jedenfalls zur Verfügung. (mis/Mi.W.)

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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