Mit zwei Toren schiesst FCZ-Stürmer Assan Ceesay (27) Lausanne ab. Dabei war der Gambier eigentlich längst abgeschrieben. Er kam für rund 2 Millionen Franken Ablöse 2018 als Michael-Frey-Nachfolger aus Lugano, doch irgendwann wurde Ceesay den Stempel als Transfer-Flop nicht mehr los.
Als er 2020 ein halbes Jahr zu Osnabrück ausgeliehen wird, vermisst ihn niemand. Wohl auch keiner der rund 1500 FCZ-Fans, die aus Protest gegen die drohende Personalisierung der Stadiontickets das Spiel vor dem Letzigrund verfolgen und viel Feuerwerk zünden.
Ceesay steht beim FCZ längst auf der Liste der Spieler, die man loswerden möchte. Doch nun ist der Schlaks plötzlich Zürich-Topskorer. Wäre er bei einem entsprechenden Angebot eines anderen Klubs längst weg? Ceesay sagt dazu nur: «Ich habe hier einen Vertrag (bis 2022, d. Red.), den ich respektiere. Alles andere überlasse ich meinem Agenten.»
So viele Tore wie die ganze letzte Saison
Doch unter dem neuen Trainer André Breitenreiter ist Ceesay alles andere als ein Flop: ein starker Auftritt beim Auftakt in Lugano. Und nun am Samstag eine Wahnsinns-Halbzeit gegen Lausanne mit zwei Toren.
Zwei Tore in zwei Spielen – Ceesay hat nun so viele Tore auf dem Konto wie in der ganzen letzten Saison. Im Kalenderjahr 2021 hatte er bisher noch gar nicht getroffen. Ceesay: «Wir haben als Team hart gearbeitet und diese drei Punkte geholt. Ich bin sehr stolz auf mich und die Mannschaft.»
Trainer Breitenreiter als Faktor
Wie hat Breitenreiter den Verkaufskandidaten so stark gemacht? Ceesay sagt: «Der Trainer kennt die Schwachpunkte aller Spieler und er hilft uns, diese Punkte zu verbessern. Wenn man weiss, was man zu tun hat, kann man daran hart arbeiten. Das machen wir im Training. Jetzt sehe ich den Lohn dafür. Doch nun hoffe ich, dass ich mich weiter verbessern kann.»
Breitenreiter selber will mit der Superform von Ceesay nichts zu tun haben. «Das will ich mir nicht ans Revers heften», sagt der Deutsche, «Assan hat einfach hart gearbeitet. Doch das hat auch sein Sturmkollege Blaz Kramer gemacht. Kramer hat sich am Ende gefreut, als ob er alle Tore selber geschossen hätte. Das ist nicht normal für einen Stürmer. Das zeigt, dass sich das Team total als Mannschaft präsentiert und viel Engagement gezeigt hat.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |