Auf einen Blick
- FCZ-Abwehr vor Herausforderung gegen FCB-Offensive im Klassiker
- Moniz warnt vor Shaqiri, Celestini sieht Chance in FCZ-Abwehrproblemen
- FCB mit 46 Saisontoren nach 20 Runden, mehr als in der ganzen letzten Saison
Da hat Jonas Adjetey (21) noch etwas Nachholbedarf. Der ghanaische Innenverteidiger ist der einzige Basler Feldspieler mit über 1000 Super-League-Minuten, der in dieser Saison noch keinen Treffer erzielt hat. Nach dem 4:1-Sieg gegen Sion haben sogar seine drei Abwehrkollegen Adrian Barisic, Dominik Schmid und Joe Mendes in der laufenden Spielzeit mindestens einmal getroffen.
Wie torgefährlich der FCB in dieser Saison auftritt, zeigt sich aber nicht nur an den 16 (!) verschiedenen Torschützen. Sondern auch daran, dass die Basler mit 46 Saisontoren nach 20 Runden bereits mehr Treffer erzielt haben als in der gesamten vergangenen Saison. Das Prunkstück der Basler Offensive ist das Trio um Xherdan Shaqiri, Kevin Carlos und Bénie Traoré, das an 24 der letzten 31 FCB-Tore direkt beteiligt gewesen ist.
Vier Innenverteidiger fehlen
Als wäre die Aufgabe, die furiose Basler Offensive zu stoppen, nicht schon knifflig genug, wird FCZ-Trainer Ricardo Moniz (60) im Klassiker gezwungenermassen auf eine Rumpfabwehr setzen müssen. Lindrit Kamberi und Juwel Daniel Denoon verpassen den Klassiker gesperrt, nachdem beide bei der 1:3-Pleite gegen Luzern vom Platz geflogen sind. Ebenfalls keine Option ist Nikola Katic, der seit Freitag an den englischen Zweiligisten Plymouth ausgeliehen ist und zuletzt ohnehin nicht mehr zum Kader gehörte.
Darum hätte mit Mirlind Kryeziu am Sonntag ein Verteidiger auflaufen sollen, der zuletzt ebenfalls keine Rolle mehr gespielt hat. Das FCZ-Eigengewächs hat in der Rückrunde noch keine Minute gespielt, seit bekanntgeworden ist, dass Kryeziu seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern will. Doch nun fällt auch der kosovarische Nationalspieler mit einem Muskelfaserriss aus. «Jetzt müssen wir improvisieren», sagt Moniz. «Aber wir haben immer Lösungen!»
Für den Klassiker sieht diese ein Innenverteidiger-Duo aus Mariano Gomez und Nemanja Tosic vor. Der Serbe ist eigentlich Linksverteidiger, konnte seit seinem Sommer-Wechsel aus Belgrad auf dieser Position bislang aber überhaupt nicht überzeugen. «Er war sehr enttäuscht, dass er sich bisher nicht so einbringen konnte, wie er das wollte», so Moniz.
Ligue muss FCB-Wirbelwind Traoré stoppen
Doch nicht nur die Innenverteidigung ist beim FCZ eine Baustelle. Auch auf den Aussenbahnen hat Moniz in immer wieder experimentiert. Hinten rechts liefen in dieser Saison neben Gomes mit Kamberi, Samuel Ballet und Rodrigo Concaicao bereits vier Spieler auf. Letzterer wird gegen den FCB beginnen. Auf der linken Seite hat neben Tosic mit Doron Leidner auch der andere Neuzugang noch überhaupt nicht gezündet. Im Klassiker wird darum erneut Junior Ligue den Vorzug bekommen.
Das Problem: Der Zürcher gilt zwar als eines der grössten Talente des Landes, ist aber gelernter Stürmer. Zwar verrichtete er seine Arbeit auf der linken Abwehrseite ganz ordentlich. Nachdem Moniz seit der Winterpause mit einer Vierer- statt Dreierabwehr spielen lässt, ist Ligue jetzt aber noch defensiver gefordert. Mit dem wirbligen Traoré als Gegenspieler wartet am Sonntag eine Herkulesaufgabe auf Ligue.
FCZ-Coach Moniz warnt seine Mannschaft aber vor einem anderen Basler. «Shaqiri ist jetzt fitter als beim letzten Spiel im September. Unsere Hauptaufgabe ist, ihn zu 100 Prozent aus dem Spiel zu nehmen. Gelingt das nicht, wird es ein schwieriger Nachmittag», befürchtet der Niederländer.
Celestini warnt vor dem FCZ
Fabio Celestini (49) sind die Abwehrsorgen seines Gegenübers nicht verborgen geblieben. «Tosic hat am 8. Dezember zum letzten Mal von Beginn an gespielt. Davon können wir vielleicht profitieren», sagt der FCB-Trainer. Einfach werde die Aufgabe für seine Mannschaft aber trotzdem nicht. «Der FCZ wird mit viel Power kommen. Wenn wir mit dieser Intensität nicht mithalten, werden wir Probleme kriegen», warnt Celestini.
So wie beim letzten Aufeinandertreffen im September. Nach zuvor zehn Punkten aus vier Spielen zogen die Basler im Klassiker einen ganz schlechten Tag ein und mussten sich den Gästen aus Zürich mit 0:2 geschlagen geben.
Auch, weil die beste Offensive der Liga auf ganzer Linie enttäuschte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 20 | 7 | 35 | |
2 | FC Basel | 20 | 24 | 34 | |
3 | FC Luzern | 20 | 5 | 33 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 20 | 8 | 31 | |
5 | Servette FC | 20 | 2 | 31 | |
6 | FC Zürich | 20 | -2 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 20 | 7 | 29 | |
8 | FC Sion | 20 | 0 | 26 | |
9 | BSC Young Boys | 20 | -4 | 25 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 20 | -9 | 19 | |
11 | Yverdon Sport FC | 20 | -13 | 18 | |
12 | FC Winterthur | 20 | -25 | 14 |