Wann die nächste Super-League-Saison beginnt, weiss niemand. Klar ist nur: Der FCZ wird dann einen neuen Stürmer-Rohdiamanten im Team haben. Sein Name: Wilfried «Willy» Gnonto (16), Italiener mit Wurzeln an der Elfenbeinküste.
Mitten in der Corona-Krise macht Zürich letzte Woche den Transfer offiziell (Vertrag bis 2023). Möglich ist das nur, weil die Gespräche schon Monate vor dem Virus-Stillstand begonnen haben. Das Verblüffende: Gnonto kommt vom grossen Inter in die kleine Super League – in Italien berichtet sogar die «Gazzetta dello Sport» über den Transfer, den Zürich still und leise im umkämpften Markt der internationalen Top-Junioren gelandet hat.
FCZ-Sportchef Thomas Bickel sagt: «Junge, talentierte Spieler wechseln heutzutage meist von der Schweiz zu einem ausländischen Grossklub und nicht umgekehrt. Deshalb ist das ein aussergewöhnlicher Transfer. Wir erhoffen uns einiges.»
Star der Zukunft
Denn der nur 1,65 m grosse Stürmer gilt in Italien als möglicher Star der Zukunft, seit er letzten November an der U17-WM noch vor seinem 16. Geburtstag auftrumpft. Er glänzt am Turnier in Brasilien mit Tempo, Beschleunigung mit Ball und seiner Dynamik. Mit drei Toren ist Gnonto bester WM-Torschütze der Italiener – und wird bei Inter danach mit dem vorzeitigen Aufstieg ins U19-Team und Trainings mit den Serie-A-Stars belohnt.
Doch jetzt verlässt der Stürmer Mailand für Zürich. «Warum nicht?», sagt Bickel. «Willy hat seinen Weg etwas anders gewählt als was man sich vielleicht sonst gewohnt ist und will seinen nächsten Karriereschritt über die Schweiz machen. Er ist ein intelligenter Kerl und hat sich mit seiner Familie alles wohl überlegt.»
FCZ kommt zum Handkuss
Allerdings kommt Zürich nur zum Zug, weil Inter verpennt hat, Gnonto nach der U17-WM mit einem Vertrag auszustatten. Der FCZ muss deshalb keine Ablöse und nur die Ausbildungsentschädigung bezahlen – gemäss italienischen Medien rund 200´000 Franken.
Während Zürich mit Verteidiger Andi Hoti (17) im Winter einen Junior an Inter verliert, geht Gnonto jetzt den umgekehrten Weg. Statt weiter im Mailänder Nachwuchs zu kicken, macht er schon den Schritt ins Super-League-Team. Ähnlich wie Becir Omeragic (18), der beim FCZ ebenso mit 16 bei den Profis einstieg. Bickel: «Gnonto wird mit der ersten Mannschaft trainieren. Wir machen ihm keinen Druck. Es ist für ihn und für uns alles möglich.»
Schlägt der Mini-Balotelli – wie Starstürmer Mario Balotelli (29) hat Gnonto Wurzeln in Afrika, ist in Italien aufgewachsen, spielt für die Azzurri und stammt aus der Inter-Jugend – in Zürich tatsächlich ein, locken Transfer-Millionen. Aber dafür muss sich der 16-Jährige zuerst mal in der Super League durchsetzen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |