«Sali Jorge» twittert der FCB am Freitagabend. Einen Tag nach dem Debakel in den Europa-League-Playoffs gegen ZSKA Sofia (1:3) und der damit wegfallenden Dreifachbelastung geben die Basler bekannt, dass der Brasilianer Jorge Marco de Oliveira Moraes (24) ab sofort Rotblau tragen wird. Der ausgeliehene Linksverteidiger von der AS Monaco ist damit sage und schreibe die Nummer 31 (!) im FCB-Monsterkader!

Was will der FCB mit dem Riesenteam ohne Einsätze auf internationalem Parkett? Die jüngsten Transfertätigkeiten zeigen: die neue Kaderzusammenstellung unter Ciriaco Sforza (50), erst seit Anfang September im Amt, nähert sich erst jetzt langsam dem Ende zu. Und es kristallisiert sich heraus: Im Mega-Kader gibt es zahlreiche (prominente) Spieler, die Sforza übernommen hat, die aber unter ihm einen äusserst schweren Stand haben.

Kemal Ademi (24) etwa. Der Mann, der auf die letzte Saison von Xamax gekommen ist und in seinen ersten vier Liga-Spielen gleich mit fünf Treffern beeindruckte, ist unter Sforza oft nicht einmal mehr Reservist. 117 Minuten in der Europa-League-Quali dieser Saison, null in der Liga: Ademi steht beim FCB genauso auf dem Abstellgleis, wie auch der einstige Champions-League-Held Dimitri Oberlin (23). Blas Riveros (22), Aldo Kalulu (24) oder Konstantinos Dimitriou (21) spielen derzeit ebenfalls keine Rolle und könnten den Klub noch in dieser Transferperiode verlassen. Sforza bot zuletzt lieber Talente aus dem Nachwuchs auf, wie Albian Hajdari (17) oder Daniele Spataro (20).

Kommts zum Ausverkauf?

CEO Roland Heri ist in diesem Zusammenhang wichtig, zu betonen, dass der FCB nach dem Europacup-Out und trotz Monster-Kader keinen Spieler-Ausverkauf veranstalten werde: «Es ist wichtig, das Team jetzt zusammenzuhalten.» Damit wird er in erster Linie aber die Leistungsträger und den erweiterten Stamm meinen. Was passiert mit dem Rest? Heri sagt: «Wir werden nicht aktiv unsere Spieler anbieten gehen.»

Dennoch wird sich die FCB-Führung nicht gegen individuelle Lösungen wehren, wenn sich diese bieten. Bei Yves Kaiser beispielsweise ist in Absteiger Xamax ein Abnehmer gefunden worden.

Die Basler müssen einen Spagat schaffen: National konkurrenzfähig bleiben, um in Meisterschaft und Cup angreifen zu können. Aber nach Möglichkeit auch Kohle machen auf dem Transfermarkt, weil die Europa-League-Millionen wegfallen. «Wir haben bislang erst ein halbwegs konkretes Angebot vorliegen», verrät Heri. Für wen, will er öffentlich nicht sagen. Nach SonntagsBlick-Infos sind sowohl die Hertha als auch Hoffenheim stark an Verteidiger Omar Alderete (23) interessiert. Allerdings müsste der Transfer rasch eingefädelt werden. Das internationale Transferfenster ist nur noch bis Montag geöffnet. Als Ersatz für den Paraguayer würde Ex-FCB-Junior Timm Klose (32, Norwich) in den Startlöchern stehen. Heri verspricht: «Wir werden allfällige Abgänge adäquat ersetzen.»

Nur: das Monsterkader-Problem ist damit nicht gelöst.

Credit Suisse Super League 24/25

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	FC Zürich	14	7	26
	2	FC Basel	14	20	25
	3	FC Lugano	14	6	25
	4	Servette FC	14	2	25
	5	FC Luzern	14	4	22
	6	FC St. Gallen	14	6	20
	7	FC Lausanne-Sport	14	2	20
	8	FC Sion	14	0	17
	9	BSC Young Boys	14	-5	16
	10	Yverdon Sport FC	14	-10	15
	11	FC Winterthur	14	-21	11
	12	Grasshopper Club Zürich	14	-11	9