So arrogant verschiesst Sierro den Penalty
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Thun besiegt St. Gallen:So arrogant verschiesst Sierro den Penalty

Zeidler über Sierros arroganten Penalty
«Ich weiss auch nicht, was ihn geritten hat»

Vincent Sierro könnte St. Gallen in Thun in Führung bringen – er lupft den Ball aber nonchalant übers Tor. Sein Trainer ist sauer.
Publiziert: 02.12.2018 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2018 um 13:09 Uhr
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Thun gewinnt das Heimspiel gegen St. Gallen mit 2:0.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Michael Schifferle
Michael SchifferleReporter Sport

Tatsächlich wird Antonin Panenka heute 70! Der Tscheche hatte im EM-Final 1976 den Nerv, den grossen Sepp Maier im Tor mit einem Lupfer in die Tormitte zu narren und die Tschechoslowakei gegen die BRD zum Europameister zu krönen.

Dass Panenka Geburtstag hat, weiss auch St. Gallens Trainer Peter Zeidler. Er hats eben erst im Fachblatt «kicker» gelesen. Für ihn ists bittere Ironie! 

Vincent Sierro, der Freiburger Leihspieler, den sie in St. Gallen schätzen für seine Zuverlässigkeit, seine taktische Klugheit, seine Abschlussstärke, lupft den Ball im Panenka-Stil – allerdings übers Thuner Tor. Er hätte die St. Galler in die Siegerspur bringen können. Er lässt die Chance fahrlässig liegen. Thun siegt 2:0. «Es war vielleicht eine Art Reminiszenz an Panenka», sagt Zeidler mit einem gequälten Lächeln. Zum Scherzen ist ihm jedoch nicht zumute.

Ists Anflug von Arroganz bei Sierro, den sonst ruhigen, bescheidenen Profi? «Ich weiss nicht, was ihn geritten hat, den Penalty so zu schiessen», sagt Zeidler. «Aber ich werde ihm jetzt nicht den Kopf abreissen. Anderen habe ich für ihre Fehler ja auch nicht den Kopf abreissen.» 

«Eine Nicht-Reaktion nach dem 0:1»

Zeidler müht sich, nicht den Stab über seinen Spieler zu brechen. Sein Ärger ist gleichwohl unübersehbar. «Natürlich hat das Spiel auch mit diesem Fehlschuss zu tun.»

Ginge St. Gallen in einer schlechten ersten Halbzeit, in der auch die später besseren Thuner nichts bewirken, in Führung – den Espen wäre wohl der Sieg geebnet.

Das weiss auch Zeidler. Noch mehr allerdings ärgert ihn, dass seine Espen, die vor der Pause auch dank einer neu installierten Doppelsechs mit Sierro und Jordi Quintilla und Captain Silvan Hefti als Rechtsverteidiger diszipliniert waren, nach dem 1:0 durch Marvin Spielmann den Faden verloren. Zeidler: «Das war eine Nicht-Reaktion.» 

So schlecht die Thuner vor der Pause sind, am Ende könnten sie höher gewinnen. Zeidler: «Ich verstehe, dass uns unsere Fans ausgepfiffen haben.» Die Espen, die Präsident Matthias Hüppi in den Top 5 positionieren will, sind nur noch Sechster. Nächste Woche kommt der Tabellenletzte Xamax. Zeidler: «Da müssen wir gewinnen.»

Zum Schluss äussert er sich auch über Fehlschütze Sierro versöhnlich: «Ich habe Vincent gesagt, dass es weitergehen muss. So was ist schon Grösseren passiert.» Panenka allerdings nicht.

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