Als Majeed Ashimeru eben verpflichtet war, googelte er den Namen Tranquillo Barnetta und war platt. «Wow, Quillo ist ja ein Star.» Nicht nur der talentierte Ghanaer schaut zu Barnetta auf. Alle im Kader tuns. Sportchef Alain Sutter sagt: «Quillo ist hier der Hero. Er hat von allem etwas mehr als die anderen.» Mehr Klasse, mehr Raffinesse, mehr Erfahrung. Zuletzt war er in einer schlechten St. Galler Mannschaft noch der Beste – obschon nicht ganz fit. Sutter: «Er ist hier die Galionsfigur.»
Allerdings eine fragile. Der Zahn der Zeit nagt an Barnetta. Im Mai wird er 34. Das Knie ist chronisch gereizt. Drei Spiele am Stück über 90 Minuten sind undenkbar. Nun läuft Barnettas Vertrag läuft aus. Was passiert? «Wir haben gesprochen und die Karten auf den Tisch gelegt. Wir haben keinen Stress», sagt Sutter. Und Barnetta selbst: «Ich habe immer gesagt, dass ich so lange spielen möchte, wie ich Spass habe und mein Körper mitmacht. Wir haben keinen Druck.»
Dass Barnetta den FCSG liebt und gerne kickt, ist offenkundig – etwa, wenn er sich über ein Freistosstor im simplen Trainingskick freut. Trainer Peter Zeidler: «Da geht das Herz auf.» Wer Zeidler zuhört, merkt, dass er nichts lieber hätte, als auf einen fitten Barnetta zählen zu können. Auf einen Routinier – ballsicher, spielintelligent, stabil. Der dem Team ein Gesicht gibt. Schliesslich weiss keiner, wie die Espen 2019/20 aussehen werden: 13 Verträge laufen im Sommer aus. Nicht ein Neuer wurde verpflichtet. Zumindest als Ratgeber und edler Joker wäre ein gesunder Barnetta wichtig.
«Geld spielt keine Rolle»
Umso bitterer, dass die Zweifel täglich wachsen. Am Mittwoch etwa klopfte Barnetta ans Trainerbüro und offenbarte Zeidler, dass er im Test gegen Heidenheim vom Donnerstag nicht mittun kann. Das Knie lässt es nicht zu. Zedier: «Man spürt, wie er darunter leidet. Quillo hat leider nicht mehr den Stand vom Oktober oder November, als er drei, vier Wochen am Stück trainieren konnte.» Jedes Training auf Kunstrasen, im Winter Normalität, ist verhängnisvoll.
Barnetta beteuert ehrlich, dass er noch keinen Entscheid gefällt habe. Am Geld aber werde es nicht scheitern: «Ich habe mich nie für oder gegen einen Vertrag rein aus finanziellen Überlegungen entschieden.» Muss der Ex-Profi von Schalke und Leverkusen ohnehin nicht mehr. Sutter, der sparen muss, hörts gerne. Er sagt: «Quillo muss das Gespür entwickeln, ob er Kraft und Lust hat, weiterzumachen.»
Ein langjähriger Super-League-Sportchef sagt: «Quillo hat mit diesem Knie wohl leider nur noch in diesem Sommer die Chance, einen guten Abgang zu kriegen. Das spürt er.» Wahrscheinlich hat er recht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |