Also doch! Der Ersatz für Stürmer Roger Assalé (26), der zu Leganes in die La Liga wechselt, dürfte Meschak Elia Lina (23) heissen. Der Mann, um den sich schon im Herbst letzten Jahres wilde Gerüchte rankten, ist seit Freitag im YB-Training. Er hatte damals schon das Interesse von YB geweckt. Allerdings nahmen die Berner von einer Verpflichtung Abstand. Wegen Elias kruder Geschichte. Doch aus den Augen verloren sie ihn nie. Das kann sich nun auszahlen.
Elias Geschichte geht so: 2015 wechselt der Mann aus der Hauptstadt Kinshasa vom kleinen kongolesischen Klub Don Bosco zum Grossklub des Landes, TP Mazembe. Derjenige Verein, von dem auch Assalé kommt. Er spielt dort bis letzten Sommer. Bis er bei Anderlecht ins Probetraining geht. In Brüssel wollen sie ihn unter Vertrag nehmen, aber bloss in der zweiten Mannschaft spielen lassen. Das passt ihm nicht. Er schreibt: «Man wollte mich zwingen, bei Anderlecht zu unterschreiben. Doch das wollte ich nicht.»
Kidnapping-Gerüchte
Danach taucht er unter. In den kongolesischen Zeitungen machen bereits Gerüchte die Runde, er sei entführt worden. Elia dementiert: «Das ist unwahr. Ich bin aus freien Stücken von Belgien nach Frankreich gereist und dann in die Schweiz zu Freunden, die mir halfen.»
Zur Erinnerung: Das war alles im September letzten Jahres. Und nun kommt Mazembe ins Spiel: Der Klub, sauer wegen Elias Europa-Trip, lässt verlauten, dass der Spieler – angestachelt von betrügerischen Agenten – versucht habe, in der Schweiz um politisches Asyl zu ersuchen. Und er habe seinen Pass gefälscht und sein Geburtsdatum um ein Jahr von 1996 zu 1997 nach oben korrigiert, damit er nachweisen konnte, dass er 2015 bei der Unterschrift für Mazembe minderjährig gewesen sei.
Seinen noch laufenden Vertrag hätte er so, weil er zum Zeitpunkt der Unterschrift nicht geschäftsfähig gewesen sei,
einseitig kündigen können. Es wäre keine Ablöse fällig geworden.
Mazembe gelangt an den kongolesischen Fussballverband, der dem Druck des Grossklubs flugs nachgibt und den 21-fachen Nationalspieler für ein Jahr sperrt.
Im November reagieren Elias Anwälte und bezeichnen die Grundlagen der Entscheidung des Verbands als reine Erfindung und Lüge. Das Ganze sei in Komplizenschaft mit TP Mazembe entschieden worden. Und dass die Fifa im Besitz der nötigen
Unterlagen sei, um das Ganze richtigzustellen. Und Mazembe soll Elias Pass gefälscht haben, um an eine Ablöse zu kommen.
Noch hat man Zeit
Und wenn wir schon bei der Fifa sind: Nur diese und die Kontinentalverbände können Spieler sperren. Das Vorgehen des Kongo-Verbands war also in jedem Fall widerrechtlich.
Und nun? YB will Elia verpflichten. Nur muss die Sache zuerst mit der Fifa, dem Kongo-Verband und Mazembe geklärt werden. Zwei Wochen Zeit hat man dafür. Das Schweizer Transferfenster schliesst am 17. Februar.
Übrigens: Assalé geht leihweise zum Zweitletzten der La Liga. Macht er eine gewisse Anzahl Spiele und schafft Leganes den Ligaerhalt, müssen die Madrider den Ivorer kaufen. Andernfalls können sie, müssen aber nicht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |