YB und die Goalie-Frage
Kann der Meister Wölfli aus dem Tor nehmen?

Kann man das wirklich? Meisterheld Marco Wölfli nächste Saison eiskalt wieder aus dem Tor nehmen? Die Fans sind gespalten. Und YB gibt sich mehr als bedeckt.
Publiziert: 18.05.2018 um 23:40 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:15 Uhr
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Kann YB Meisterheld Marco Wölfli nächste Saison eiskalt wieder aus dem Tor nehmen?
Foto: Imago
Alain Kunz

Es ist eine bei den Fans heissdiskutierte Frage. Einer schreibt im YB-Forum: «Der Wolf sollte nächste Saison unser erster Goalie sein. Solch einen Helden kann man nicht einfach auf die Bank setzen.» Ein anderer meint: «Die Frage, wer nächste Saison die Nummer eins ist, stellt sich nicht. Von Ballmoos ist die Eins, Wolf die Legende. YB wird auf die Jugend setzen, das ist ja wohl klar.»

Ist es so klar? Kann man Wölfli einfach so mir-nichts-dir-nichts wieder zum Edeljoker degradieren? Also wieder die Rolle übernehmen lassen, die er seit seinem Achillessehnenriss im Dezember 2013 bis zu Von Ballmoos’ Schulterluxation im Januar dieses Jahres innehatte? Und die ihn doch mehr belastete, als er den Anschein erwecken liess. Zumindest sagte das der Grenchner in verschiedenen Interviews.

Nun, YB-Sportchef Christoph Spycher hält sich so bedeckt wie ein Jungdiplomat eines neutralen Staates: «Unsere volle Konzentration gilt dem Spiel bei GC und natürlich dem Cupfinal, bei dem Marco Wölfli im Tor stehen wird. David von Ballmoos ist auf dem Weg zurück, so dass wir auch in der nächsten Saison auf der Goalieposition sehr gut besetzt sein werden.»

Wissen wir mehr? Nein. Also einen Direktbeteiligten fragen. Zum Beispiel den Meisterhelden. Der sagte vor ein paar Tagen zu diesem Thema achselzuckend: «Wir werden sehen, was die nächste Saison bringt. Das ist noch ganz weit weg.» 

Wölfli: «Wir werden sehen, was die nächste Saison bringt.»
Foto: Freshfocus

Aber eigentlich ist klar: Von Ballmoos wird wieder die Nummer eins sein. Denn Spycher setzt auf die Jugend. Und wenn ein Goalie derart talentiert ist wie der Bauernsohn aus dem Emmental und seine Schulterverletzung voll auskuriert ist, gibt es keinen Grund, von dieser Doktrin abzuweichen.

Zumal einige andere Klubs mit der Ersetzung von Legenden durch eigene junge Keeper gute Erfahrungen gemacht haben. Man denke an den FCZ, wo Yanick Brecher Sion-Legende Andris Vanins auf die Bank verdrängt hat. Oder an den FCL, wo seit letzter Saison Jonas Omlin für David Zibung spielt. Immerhin sind das die beiden Klubs, die unmittelbar hinter den Giganten aus Basel und Bern folgen. Auch ein Fingerzeig.

Andere Klubs haben mit der Ersetzung von Legenden durch eigene, junge Keeper gute Erfahrungen gemacht. Wie zum Beispiel Luzern mit Jonas Omlin.
Foto: Freshfocus

Heute allerdings spielen weder Wölfli noch Von Ballmoos. Als kleine Reminiszenz und als Dankeschön für seinen halbjährigen Einsatz als Wölfli-Backup kommt Alexandre Letellier (36 Ligue-1-Einsätze für Angers) zu seinem Super-League-Debüt.

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