YB trifft ohne den Superstar am Laufmeter
Brauchen die Berner Hoarau noch?

Jahrelang ging ohne Guillaume Hoarau offensiv nichts bei YB. Jetzt läufts ohne AirFrance prächtig. Die ketzerische Frage: Braucht YB den 33-Jährigen ganz dringend?
Publiziert: 03.10.2017 um 07:56 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:00 Uhr
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Obwohl mit Guillaume Hoarau der Superstar fehlt, ist YB derzeit in Torlaune.
Foto: TOTO MARTI
Alain Kunz

Yoric Ravet ist weg. Hoarau am Oberschenkel verletzt. Dennoch kantert YB St. Gallen nieder. 6:1. Zuvor war schon der FCL beim 1:4 unter die Räder gekommen.

Die YB-Offensive walzt derzeit alles nieder, was an gegnerischer Abwehr auf den Plastik läuft. Jean-Pierre Nsame chrampft – und erarbeitet sich seine Tore. Roger Assalé zwirbelt – und trifft. Mittlerweile. Christian Fassnacht rauscht – und trifft. Zu selten. Miralem Sulejmani bereitet gefühlt die Hälfte der Tore vor. Und Nicolas Ngamaleu fügt sich von der Bank nahtlos und ebenso gefährlich ein.

Im Moment vermisst niemand Hoarau. Zumal in der Defensive Kasim Nuhu sein Timing bei Kopfbällen stark verbessert hat – und fast so effektiv ist wie Hoarau. Verrückt: Mit zwei Toren ist er auch vorne affektiver als der Ex-PSG-Star.

Die Statistik besagt Folgendes: Mit Hoarau hat YB einen Punkteschnitt von 2,0. Ohne ihn von 2,6.

Zu beachten ist: Im Spiel gegen GC hat Trainer Adi Hütter freiwillig auf den Mann aus La Réunion verzichtet. So also kam er in fünf Spielen zum Einsatz. In fünf nicht. Gemacht hat er in diesen fünf Partien ein Tor – einen Penalty. Man spürte da: Hoarau war nach seiner Hüftluxation im April wohl zu früh zurückgekommen. Er wirkte blockiert.

Egal. Nsame steht bei sechs Toren. Assalé, der zu Saisonbeginn noch ein fürchterlicher Chancentod gewesen war, bei fünf. Und Fassnacht bei vier. YB hat 25 Mal getroffen. Das sind sieben Tore mehr als das zweitplatzierte Team in dieser Wertung, Kantonsrivale Thun.

Doch was sagt Hütter zum Hoarau-Comeback? «Er kommt bald wieder. Und er wird uns schon wieder helfen.» Die Absenz des am Oberschenkel verletzten Stürmerstars zeigt Hütter Folgendes auf: «Wir können Schlüsselspieler besser ersetzen als früher. Wir haben uns weiterentwickelt.»

Derweil hat Hoarau Zeit, in den Boxring zu steigen. Allerdings ohne zuzuschlagen. Am Samstag ist er für den musikalischen Part von «Kultur im Ring» zuständig. Gemeinsam mit Musikern der Berner Band «Open Season» präsentiert er erstmals seine erste eigene Produktion. Reggae-Sounds, natürlich.

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