YB-Topskorer Guillaume Hoarau
«Wenn ich nicht mehr singe,
 ist Schluss!»

Warum der YB-Stürmer fast beim FCB gelandet wäre und was er mit den Bernern noch für Ziele hat.
Publiziert: 15.04.2019 um 12:45 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2019 um 13:56 Uhr
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Meisterliches Siegtor gegen den FCZ: Hoarau feiert mit seinen Sturmpartnern Assalé und Nsame.
Foto: freshfocus
Martin Arn

BLICK: Guillaume Hoarau, Sie haben vor knapp 2 Jahren versprochen, dass Sie mit YB einen Titel gewinnen …
Guillaume Hoarau:
… habe ich das wirklich?

Sie haben im BLICK gesagt: «Ich gehe nicht von Bern weg, bevor wir 
einen Pokal haben.»
(Lacht.) Sehen Sie, ich habe mein Versprechen gehalten! Wir haben sogar zwei Pokale geholt. Wir 
haben sehr gut gearbeitet und sind dafür belohnt worden.

Aber Sie gehen trotzdem noch nicht, oder?
Nein, ich habe ja noch ein Jahr Vertrag.

Was war schwieriger: Den ersten Titel zu holen oder ihn zu bestätigen?
Den Titel zu bestätigen, ist immer schwieriger. Wir hatten ja einige Wechsel, nicht zuletzt auf der Trainerposition. Der Druck war gross. Aber wir haben ihm standgehalten. Wir haben den Titel 
sicher nicht gestohlen.

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Ungeschickt: YB-Fassnacht lässt sich mit einer Pyro-Fackel in der Hand ablichten.
Foto: KEY

Nun wollen Sie bestimmt auch noch Torschützenkönig werden?
Ja, klar ist das mein Ziel. Es wäre schön, diesen Titel zu gewinnen, den ich noch nicht habe. Als Stürmer musst du Tore schiessen. Das gelingt mir ganz gut. Ich bin Erster im Torschützenklassement. Bisher bin ich ja immer nur Zweiter geworden, was wohl auch daran lag, dass ich einige physische Probleme hatte. Die Torjäger­krone ist aber keine Obsession. Im Gegenteil: Es ist eine Befriedigung, wenn ich dem Team mit 
Toren helfen kann, zu gewinnen.

Waren Sie enttäuscht, als Sie der Trainer am Mittwoch gegen Luzern 80 Minuten auf der Bank liess?
Nein, gar nicht. Klar will ich immer spielen, aber wir hatten das zuvor so abgemacht. Ich spreche viel mit dem Coach und ich war ein wenig müde.

2014 hätten Sie zum FC Basel wechseln können – stattdessen sind Sie zu YB gegangen: Wie kam das?
Es gab Kontakt zum FC Basel. Es hat sich nicht konkretisiert. Aber die Geschichte wollte es so, dass mein Abenteuer in der Schweiz in Bern stattfindet.

«Wir sind bescheiden geblieben»
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Es war ja keine so schlechte Entscheidung …
… nein, das war es sicher nicht.

Gab es damals andere Angebote?
Ja, Offerten aus Frankreich. Aber ich wollte zu YB, weil das ein 
ambitionierter Klub ist. Als Profi willst du Titel holen, nicht einfach nur mitspielen.

Welches war für Sie der Knackpunkt der Saison? War es dieses 7:1 gegen Basel im September?
Das bleibt natürlich unvergesslich. Aber ich denke, dass es wichtig war, dass wir gut in die Saison gestartet sind. Dann war natürlich die Qualifikation für die Champions League eine Riesen-Motivation. Da hast du richtig gemerkt, wie jeder im Training noch ein bisschen mehr wollte. Und wenn du Champions League spielst, darfst du es dir nicht erlauben, in der Meisterschaft Schwächen zu zeigen.

YB kann sich kaum noch verbessern: Was sind die Ziele für die nächste Saison?
Man kann sich immer verbessern!

Dann müssten Sie das Double gewinnen!
Der Cupsieg ist immer ein Ziel. Das haben wir noch nicht erreicht.

Können Sie sich vorstellen, nach 2020 sogar weiterzumachen?
Naja, ich bin jetzt 35. Okay, sagen wir 20, mit 15 Jahren Erfahrung. Man weiss im Fussball nie. Im Moment freue ich mich noch jeden Tag aufs Training. Wenn ich ins Stadion komme, singe ich. Wenn ich einmal nicht mehr singe, dann ist Schluss.

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