Gleich drei Gärtner kümmern sich an diesem Vormittag liebevoll um den topfebenen Rasen, ehe die YB-Stars für eine weitere Einheit im Trainingslager in Marbella den Platz betreten. Warmlaufen für die nächste Meisterparty in Bern nach einem Jahr Unterbruch? Sportchef Steve von Bergen will davon trotz zehn Punkten Vorsprung auf «Verfolger» Servette nichts wissen: «Von aussen gibt es solche Äusserungen. Wir sehen das ganz anders und nehmen sicher keine Gratulationen entgegen. Die 20 verbleibenden Spiele sind ein langer Weg. Jeder Gegner wird uns unbedingt schlagen wollen, darauf müssen wir vorbereitet sein.»
Seit einem halben Jahr bekleidet der frühere Nati-Verteidiger die Rolle, die er von Christoph Spycher übernommen hat. Während «Wuschu» in den YB-Verwaltungsrat aufgestiegen ist und von dort den Sportbereich überwacht, hat Von Bergen dessen Aufgaben im Alltag übernommen. Die laufende Transferperiode ist die erste, die er offiziell als Sportchef verantwortet. Wobei es nach einer ruhigen Feuertaufe aussieht, wovon auch der 39-Jährige ausgeht: «Der Wunsch ist, mit dem aktuellen Kader die Rückrunde zu bestreiten.»
Das könnte sich ändern, wenn bis Ende Januar doch noch ein Mega-Angebot für Shootingstar Fabian Rieder eintrifft. Oder Christian Fassnacht wie im Sommer erneut seinen Wechselwunsch deponieren sollte. Aber, so Von Bergen: «In beiden Fällen ist derzeit nichts Konkretes am Laufen.»
YB und das Luxusproblem
Sportlich läufts YB seit dem Rückschlag in der Europacup-Quali (Out gegen Anderlecht) rund, und auch neben dem Feld bieten die Berner keine Angriffsfläche. Dazu Spycher als Lehrmeister, nebendran die geballte Fussballkompetenz mit Chef-Scout Stéphane Chapuisat und Ausbildungschef Gerard Castella. Ein ideales Umfeld für Von Bergen also, um in Ruhe in sein Amt hineinzuwachsen – oder?
Nun: Konfliktgefahr birgt der Konkurrenzkampf. YB kann als einziger Super-League-Klub zwei gleich starke Teams aufstellen. Ein Luxusproblem. Von Bergen, der erster Ansprechpartner für die Spieler in die Teppichetage ist, wird gefordert sein, um den Burgfrieden im vielleicht besten YB-Kader aller Zeiten zu wahren. Der Sportchef: «Wir legen Wert auf einen grossen Konkurrenzkampf. Für die Entwicklung der Spieler ist hohe Qualität im Training wichtig. Damit müssen die Jungs umgehen können. Auch in den Topligen, die unsere jungen Spieler anpeilen, wird einem nichts geschenkt.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |