Lange Zeit geht bei Donat Rrudhani (24), der im Sommer 2022 als Aarauer Shooting-Star zum Meister gewechselt ist, wenig bis gar nichts. Letzte Saison wenig Einsatzzeit. Diese wird in der Vorrunde noch weniger. Ein Flop? Zu weich?
Doch dann folgen die beiden Spiele gegen GC und Yverdon. Gegen die Hoppers kommt Rrudhani nach einer Stunde rein, macht den Unterschied, bucht das einzige Tor des Spiels. Nach diesem erklärt er des Langen und Breiten, dass es für ihn schwieriger geworden sei, aber er versuche, im Kopf stark zu bleiben und mit dem Trainer zusammen seine Schwachpunkte zu beheben. «Nun hoffe ich, dass 2024 besser sein wird», schliesst er. Über einen allfälligen Wintertransfer sagt er bloss: «Das weiss ich nicht. Ich kann darüber nicht reden.»
Zweimal Man of the Match
Gegen Yverdon liefert Rrudhani dann eine regelrechte Show ab, nachdem er im Spiel zuvor, beim 0:1 in Basel, wieder 90 Minuten auf der Bank geschmort hatte. Tor. Zweiter Assist mit einem schlauen Corner. Dazu schiesst er die meisten stehenden Bälle. Rrudhani ist beim 5:1 der beste Mann auf dem Platz. Der Chef. Er wird von Blick zum zweiten Mal innert zehn Tagen zum Man of the Match gekürt.
Es folgt das Spiel in Lausanne. 90 Minuten Frieren – ohne Einsatz. Und kurz darauf die Medienmitteilung, dass Rrudhani YB per sofort verlasse und leihweise zu ebendiesen Waadtländern wechsle. Der Tabellen-Vorletzte erhält eine Kaufoption. Da stellt sich schon die Frage: Da ist einer drauf und dran, sich durchzusetzen – und YB gibt ihn ab. Leistungsprinzip?
Von Bergen und Rrudhani fanden Lausanne eine gute Idee
Sportchef Steve von Bergen begründet den Wechsel so: «Donat hat nicht die gewünschte Spielzeit erhalten. Wir haben die Situation in der Winterpause analysiert und sind gemeinsam zum Schluss gekommen, dass eine Leihe bis Saisonende sinnvoll sein könnte. Dann kam das Interesse von Lausanne, und wir fanden eine gute Lösung.»
Okay, das schien also schon länger aufgegleist gewesen zu sein. Und das mit dem Leistungsprinzip? Nochmals Von Bergen: «Wir haben auf den Offensivpositionen sehr viel Konkurrenz. Bei den ersten Spielen des Jahres waren mit Colley und Elia noch zwei am Afrikacup. Zudem wurde Mvuka verpflichtet. Es zeichnete sich somit nicht ab, dass Donat künftig viel mehr Einsatzzeit erhalten würde.»
Kein Leihtransfer ohne Kaufoption
Irgendwie bleibt das Ganze dennoch rätselhaft. Und so stellt sich unweigerlich die Frage, ob etwas vorgefallen sei. «Nein, überhaupt nicht», so der Sportchef. «Donat hat sich stets sehr gut verhalten. Es spricht für ihn und seine Arbeitseinstellung, dass er uns mit seinen Toren gegen GC und Yverdon geholfen hat – zu einem Zeitpunkt, als bereits über einen möglichen leihweisen Wechsel spekuliert worden war.»
Und dann ist da noch die Kaufoption. Was den Gedanken nahelegt, dass YB den Glauben an Rrudhani verloren hat. Von Bergen weicht ein wenig aus: «Wir haben zur Kaufoption eingewilligt, damit Donat bei Lausanne vermehrt Einsatzzeit erhält. Ohne Kaufoption wäre es nicht möglich gewesen, ihn leihweise abzugeben.»
Brisant: Spielt Hajdari gegen seinen neuen Klub?
Und so spielt der kosovarische Nationalspieler also fortan gegen YB. Für seinen neuen Klub gibts am Samstag gleich das Stadtderby bei Stade-Lausanne-Ouchy. Und für die Berner gehts nach Lugano. Auch eine spezielle Affiche, denn Luganos Innenverteidiger Albian Hajdari (20) soll ein heisser Kandidat sein auf die Nachfolge von Aurèle Amenda im Sommer. Allenfalls gar auf einen sofortigen Transfer, um Kreuzband-Opfer Loris Benito zu ersetzen. Alles wohl eine Frage des Geldes. Das YB hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |