YB-Sportchef Spycher über seinen Job
«Manchmal bereue ich es»

Bereuen? Ich doch nicht! Kaum jemand bereut irgendwann irgendetwas im knallharten Fussball-Business. YB-Sportchef Christoph Spycher tickt da etwas anders.
Publiziert: 27.06.2017 um 14:07 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:10 Uhr
1/8
Herkulesaufgabe: Christoph Spycher ist seit September 2016 der starke Mann bei den Young Boys.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

Die Frage ist nicht sehr originell, weil man die Antwort eigentlich zum vorneherein kennt. «Bereuen Sie, dass Sie den Job des YB-Sportchefs angenommen haben?»

So lautet sie im Fall von Spycher, der als Folge des YB-Bebens mit der Entlassung von Fredy Bickel und der Absetzung von Sportkommissions-Chef Urs Siegenthaler Mitte September 2016 fast schon an die Spitze der sportlichen Führung gespült wurde. Eine Woche Bedenkzeit brauchte «Wuschu». Dann sagte er zu.

Die Antwort auf die Frage nach der Reue? «Mmmh.» Spycher studiert lange, überlegt gut, wie er die Antwort formulieren soll.

«Es gibt schon solche Momente. Bereits als Fussballer hatte ich diese, in denen ich mich fragte: War das richtig? Ist das der richtige Klub? Aber diese Momente dauern nicht lange. Und so kann ich sagen, dass ich happy und zufrieden bin. Ich habe in dieser kurzen Zeit schon gewaltige Erfahrungen sammeln dürfen. Es ist ja auch eine Riesen-Herausforderung.»

Also ist er im richtigen Job? «Ja. Ob es aber der richtige Job für die nächsten zwanzig Jahre ist – da mache ich mir keine Gedanken.»

Happy und zufrieden. Obwohl man den vielleicht täuschenden Eindruck durchaus gewinnen kann, dass das Haifischbecken Profi-Fussball nichts für den aufrechten, korrekten und den Eindruck eines Saubermanns erweckenden Berners ist. «Es ist auf alle Fälle nicht so, dass ich mir sagen musste: Das kann ich nicht machen.»

Mühe hat er hingegen mit gewissen Spielerberatern. «Es kann schon sein, dass es mal nicht zu einem Abschluss kommt, weil wir nicht zusammenpassen. Wenn ein Berater zum Beispiel eine Offerte von uns in der Öffentlichkeit bestätigt, dann ist das für mich unprofessionell. Das ist keine gute Basis für eine zukünftige Zusammenarbeit.»

Dennoch würde er einem Spieler niemals raten, deswegen den Berater zu wechseln. «Ganz sicher nicht! Denn die wichtigste Person ist immer noch der Spieler. Von ihm will ich hören, dass er zu uns kommen will. Nicht vom Berater.»

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?