Nein, im Spitzenspiel gegen Sion ist die Verletztenliste von YB nicht noch grösser geworden. Oder doch? Guillaume Hoarau trabt nach 72 Minuten vom Feld. Angeschlagen. Ein Schlag. «Ich hoffe nichts Ernstes», sagt AirFrance danach. Er hat die Schnauze voll von den vielen Verletzungen zuletzt.
Wie auch Spycher. «Es gibt natürlich verschiedene Geschichten zu diesen Verletzungen», sagt der immer besonnene Berner. «Zum einen ist es sicher Pech. Zum anderen ist es aber auch so, dass der eine oder andere Spieler von uns zu wenig geschützt wird. Das ist sicher auch ein Thema. Wir werden relativ hart angegangen. Manchmal habe ich das Gefühl auch über die Limite hinaus. Da erwarte ich, dass unsere Spieler geschützt werden. Das ist ärgerlich, wenn man dann noch Spieler durch Fouls verliert, durch übermässig hartes Eisteigen.»
Eine klare Anklage. Gezielt platziert. An die Gegner von YB. An die Schiedsrichter. Wen meint Spycher denn konkret? Er nennt drei Beispiele:
- Das Foul von Babacar Dia, dem Verteidiger von Etoile Carouge im Cupspiel vom 20. August. Es gibt in der Folge weder Penalty noch eine Karte für das rücksichtlose Einsteigen des Genfers. Einfach Corner. Basta. Spielmann fällt seither mit einer Bänderverletzung am Sprunggelenk aus.
- Die Linie von Schiedsrichter Sandro Schärer im Spitzenkampf gegen Basel. Durch diese Linie der Toleranz, die Spycher als «keine nachvollziehbare Linie» bezeichnet, wurde das Spiel zwar flüssig und enorm intensiv. Allerdings war es ein Tanz auf der Rasierklinge. Schärer hatte Glück, dass es nicht ausartete. Vor allem, weil er drei zwingend fällige Gelbe Karten nicht zückte.
- Die Leistung von Schiedsrichter Fedayi San im zweiten Spitzenkampf gegen Sion. «Auch da hätte härter durchgegriffen werden müssen», findet Spycher.
Und weil YB acht Verletzte hat (Spielmann, Sulejmani, Sierro, Ngamaleu, Assalé, Camara, Lauper, Martins), sind Trainer Seoane die Hände gebunden. Er kann kaum rotieren. Und am Donnerstag kommen die Glasgow Rangers. Nicht eben der unphysischste Gegner auf diesem Planeten. Spycher: «Es ist ein Teufelskreis: Mit so vielen Abwesenden hat man weniger Möglichkeiten zu rotieren und Spielern Erholungspausen zu geben. So sind sie einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt. Bei Nicolas Ngamaleu und Roger Assalé sind es genau solche Verletzungen.»
Trotz des Verletzungspech: YB wird nicht reagieren wie im August, als man von Köln Frederik Sörensen wegen der Verletzungen von Lauper und Camara holte. Spycher: «Wir könnten ja nur vertragslose Spieler holen. Davon sind wir nicht hundertprozentig überzeugt. Die nächsten Entscheide fallen im Winter.»
Immerhin: Ngamaleu und Assalé sind wieder voll im Training, wurden gegen Sion noch geschont, dürften aber am Donnerstag in der Europa League einsatzbereit sein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |