«Ich bin kein Sanogo-Ersatz»
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YB-Neuzugang Gianluca Gaudino:«Ich bin kein Sanogo-Ersatz»

YB-Neuzugang Gaudino
«Ich war mit 60 Kilo zu leicht für Bayern»

Gianluca Gaudino (22) ist der einzige Neuzugang diesen Winter bei Meister YB. Der Deutsche mit grossem Namen erhellt seinen dunklen Weg nach seiner St. Galler Zeit. Und erklärt, warum Sow und Mbabu für ihn Vorbilder sind.
Publiziert: 15.01.2019 um 09:31 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2019 um 16:20 Uhr
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Gianluca Gaudino will im YB-Dress zurück auf die ganz grosse Bühne.
Foto: Andy Mueller/freshfocus
Alain Kunz aus Belek

BLICK: Gianluca Gaudino, wie kam das Engagement in Bern zustande?
Gianluca Gaudino:
Och, ich war im Dezember eine Woche im Probetraining. Da durfte ich vorspielen. Dem Verein hat das offenbar gefallen, wie ich mich da präsentiert habe. Nun bin ich einfach glücklich, diese Chance zu kriegen.


Von welcher Seite kam die Initialzündung?
Das waren meine Agentur und YB gemeinsam. Die Young Boys waren schon zu meiner St. Galler Zeit «leicht» interessiert an mir. Da hatte ich auch einen ersten Kontakt, mit Herrn Chapuisat. Offenbar hat YB dann immer ein Auge auf mich geworfen.

Sie sind bei Bayern München gross geworden, haben da alle Juniorenstationen durchgemacht, haben sehr jung Bundesliga und Champions League gespielt, waren deutscher Jugend-Nationalspieler und landen nun 22-jährig in der Schweiz. War Bayern eine zu grosse Hypothek?
Es gehören viele Faktoren dazu, dass es klappt Es geht enorm schnell. Und irgendwann realisiert man: Hey, ich habe ja Einsätze bei Bayern München! Es folgt ein Leistungsabfall. Bei mir deshalb, weil der Körper noch nicht bereit war. Ich wog damals 60 Kilo. Heute sind es 75. Ich habe ganz einfach noch Zeit gebraucht. Die kriegt man bei Bayern aber kaum.

Wie haben Sie zugenommen?
Ich habe eigentlich nichts Spezielles gemacht. Die ersten fünf, sechs Kilos habe ich zugelegt, als ich zu den Profis wechselte. Der Rest kam von selber. Mein Körper brauchte einfach ein bisschen länger.

War der Name Gaudino wegen Ihres berühmten Vaters Maurizio ein Hindernis?
Nein. Der spielte gar keine Rolle.

Dennoch gings nach Bayern nur abwärts. Zuerst St. Gallen, wo sie den Ruf hatten unpünktlich zu sein...
...ich bin einmal zu spät gekommen. Das hat gereicht. Nein, ich bin ein pünktlicher Mensch, komme sogar oft zu früh, um Sonderschichten zu machen.

Dann Chievo Verona, wo Sie gerade mal zu zwei Serie-A-Einsätzen kamen.
Es hat halt nicht gepasst. In Italien wird ein anderer Fussball gespielt. Zudem hatte ich Verletzungsprobleme. Es läuft halt nicht immer so, wie man sich das erhofft. Aber ich habe in Verona viel gelernt.

Zum Beispiel Italienisch.
Ja, denn das konnte ich nicht, weil sich meine Eltern früh getrennt haben und mich meine Mutter in München Deutsch aufgezogen hat.

Nach anderthalb Jahren haben Sie Ihren Vertrag aufgelöst. Warum?
Ich war unglücklich mit meiner Situation. Für mich war klar: Ich bin jung, will meine Spielzeit. In Italien denken Sie halt anders, da ist es egal, wenn ein Junger nicht so viel spielt. Die Auflösung des Vertrags war ein Risiko, klar. Aber ich wollte bei Null beginnen, meine Karriere neu ausrichten.

Einen Verein haben Sie aber nicht gefunden.
Es gab verschiedene Interessenten. Ich durfte in der U23 von Borussia Mönchengladbach mittrainieren. Es gab Gespräche um einen Vertrag. Als aber das mit YB kam, war für mich klar: YB ist die Nummer eins für mich! Das passt.

Warum?
YB war schon top, als ich bei St. Gallen war. Der Weg, den sie hier mit den Jungen gehen und mit Spielern, denen es ähnlich erging wie mir, und die sich nun so entwickelt haben wie Djbril Sow oder Kevin Mbabu, ist bewundernswert. Die Beiden sind für mich Vorbilder. Es ist mir eine Ehre, dass YB mir diese Chance gibt.

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