Er ist zwar erst 22-jährig, doch Gianluca Gaudino hat in seiner Profi-Fussballkarriere schon viel erlebt. Nicht nur Erfolge wie zuletzt der Meistertitel mit den Young Boys. Die Tiefpunkte seiner noch jungen Laufbahn haben ihn geprägt. Und sie haben dazu beigetragen, dass er im Interview mit «SportBild» völlig unverkrampft sagen kann: «Egal, wo eine Türe zugeht, irgendwo geht auch wieder eine auf.» Er spricht aus Erfahrung.
Einst bei den Bayern als Mega-Talent betitelt, nimmt seine Karriere eine Wendung nach der anderen. Beim deutschen Giganten balanciert er zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. 2014 befördert ihn der damalige Trainer Pep Guardiola. Gaudino wird mit Lob überschüttet: «Ich hatte einfach Spass und dachte: ‹Wow, krass! Vor einer Woche noch bei der U19 und plötzlich bist du in einem Team mit all den Top-Stars – das gibts doch gar nicht›.»
Vor seinem geistigen Auge dirigiert Gaudino bereits das Bayern-Mittelfeld, doch die Realität grätscht brutal dazwischen. «Ich bin in ein Loch gefallen. Ich war körperlich und mental noch nicht auf dem Level, das ich gebraucht hätte, um mich bei den Bayern-Profis festzubeissen und durchzusetzen», erklärt er.
«Macht das alles noch Sinn?»
Im Sommer 2017 verlässt er nach eineinhalb Jahren Leihe bei St. Gallen die Münchner und probiert sein Glück in Italien bei Chievo Verona. Zurück auf die Erfolgsspur, zurück ins Rampenlicht? Im Gegenteil: Eine schwere Lungenentzündung wirft Gaudino noch mehr aus der Bahn. Nach einem Jahr löst er seinen Vertrag auf. Plötzlich befindet sich die Karriere in Gefahr. «Ich wollte so nicht mehr weitermachen, weil ich gemerkt habe, dass ich den Spass am Fussball verliere. Dies zu spüren war für mich das Schlimmste.»
Gaudino versinkt im Sumpf des Selbstzweifels. Er spielt mit dem Gedanken, seine Fussballschuhe an den Nagel zu hängen. «Da kam natürlich auch der Gedanke auf: Macht das eigentlich überhaupt alles noch Sinn? Ich war so gekränkt von mir selbst, überhaupt diese Gedanken zu haben.»
Bei YB gerät Gaudino ins Schwärmen
Doch Gaudino lässt sich so schnell nicht unterkriegen. Im November 2018 erhält er die Chance, sich bei der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach fitzuhalten. Das Selbstvertrauen wächst, die Lust auf Fussball kehrt zurück. Und so wird auch YB auf ihn aufmerksam. Am 8. Januar 2019 unterschreibt er einen Vertrag bis 2021.
Gaudino schwärmt: «Ich bin unglaublich happy, dass ich bei YB sein darf. Hier herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre, der Teamgeist ist toll, daher fühle ich mich superwohl.»
Ab Samstag nimmt er die neue Saison in Angriff. Das Ziel ist der dritte Berner Meistertitel in Serie. Gaudino sagt: «Man darf sich nie einreden lassen oder selbst einreden, dass man gescheitert ist.» Die Worte eines Kämpfers. Er wird sie kommende Saison leben, wie er es schon seine ganze Karriere macht. (sag)
Freitag, 19. Juli
20 Uhr: Sion – Basel
Samstag, 20. Juli
19 Uhr: St. Gallen – Luzern
19 Uhr: Thun – Xamax
Sonntag, 21. Juli
16 Uhr: YB – Servette
16 Uhr: Zürich – Lugano
Freitag, 19. Juli
20 Uhr: Sion – Basel
Samstag, 20. Juli
19 Uhr: St. Gallen – Luzern
19 Uhr: Thun – Xamax
Sonntag, 21. Juli
16 Uhr: YB – Servette
16 Uhr: Zürich – Lugano
Die Vorbereitungen auf die neue Super-League-Saison ist in vollem Gang. Hier findest du alle Transfers, Testpiele und Daten zu deinem Klub.
Die Vorbereitungen auf die neue Super-League-Saison ist in vollem Gang. Hier findest du alle Transfers, Testpiele und Daten zu deinem Klub.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |