YB-Coach Uli Forte
«Ich habe die Berner Mentalität verändert»

Nach sieben Siegen in Serie ist YB-Trainer Uli Forte wieder ganz der Coole. Er spricht über Angst, Pulsuhren und Grammpreise. Und verrät, weshalb sein Mami wenig Freude an seinen Weihnachts-Plänen hat.
Publiziert: 18.12.2014 um 18:50 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 19:01 Uhr
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Forte über sein aktuelles Team: «Das ist die beste Mannschaft in meiner Ära.»
Foto: Reuters
Von Alain Kunz

BLICK: Uli Forte, was war Ihr Höhepunkt in dieser Saison?
Uli Forte (40):
Schon der Sieg gegen Napoli.

Kurz darauf folgte die Krise. Zweifelten Sie nie an Ihrer Arbeit?
Nein! Ich kannte ja den Charakter und die Mentalität der Jungs. Sie mussten das nur wieder auf den Platz bringen. Und ich wusste, wie der Verwaltungsrat tickt. Das sind vernünftige Leute. Die wollen bei YB Langfristiges aufbauen.

Das hiess es auch, als man Christian Gross holte. Der überlebte nicht mal eine Saison.
Es ist nicht ganz dasselbe. Vielleicht hat man bei YB daraus auch etwas gelernt. Wir steckten ja nicht in einer Spielkrise, sondern in einer Ergebniskrise. Als am Tag nach dem 0:1 gegen Vaduz Captain Steve von Bergen morgens um zehn vor die Mannschaft stand und sagte: Wir haben jetzt noch fünf Spiele. Von denen gewinnen wir vier! Da dachte ich: Jetzt ändert es sich, jetzt kommen wir aus diesem Schlamassel raus.

Haben Sie in den 18 Monaten die YB-Mentalität verändern können?
Ich denke schon. Vor allem jetzt, nach der Phase mit der  Resultatkrise. Deshalb habe ich auch gesagt, dass diese Mannschaft die beste in meiner Ära sei. So zurückzukommen, ist grosse Klasse. Wenn wir darauf aufbauen können, wird es interessant in der Zukunft.

Kann YB diese Saison sogar noch Meister werden?
Im Fussball ist vieles möglich. Aber es bringt nichts, nun allzu weit nach vorne zu schauen.

Ausser es springt im Winter der eine oder andere Topspieler ab.
Im Moment gibt es keine Indizien dafür.

Aber am Ende des Tages entscheidet nicht der Trainer.
Das weiss ich auch. Es wäre für mich frustrierend, weil es einen beim Aufbau eines Teams zurückwerfen würde.

Trainer sind Gambler. Sie auch?
Ich bin kein guter Kartenspieler. Vielleicht ist der Fussball mein Jassen und Blackjack.

Bevor Sie mit Ihrem Bruder irgendwo nach Asien in die Ferien gehen, haben Sie den Spielern die Trainingspläne für die Festtage verteilt. Wie sehen diese aus?
Zuallererst habe ich ihnen zum Weiterkommen gegen Sparta gratuliert. Dann haben wir ihnen Pulsuhren mitgegeben. Zuerst sollen sie ein paar Tage runterfahren. Und dann das Training wieder aufnehmen. Laufen und Krafttraining.

Was ist der Preis für ungenügendes Ferientraining?
Die Toleranz liegt bei anderthalb Kilo Mehrgewicht. Danach kostet jedes Gramm einen Franken.

Wie verbringen Sie Heiligabend?
Mit meinem Bruder unter einer Palme bei einem Cocktail. Auch wenn mein Mami nicht so Freude daran hat.

Silvester?
Dann bin ich zurück, gehe mit Kollegen essen und stosse mit ihnen um Mitternacht an.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Basel
FC Basel
15
22
28
2
FC Lugano
FC Lugano
15
9
28
3
FC Zürich
FC Zürich
15
4
26
4
Servette FC
Servette FC
15
0
25
5
FC Luzern
FC Luzern
15
4
23
6
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
15
3
23
7
FC St. Gallen
FC St. Gallen
15
6
21
8
FC Sion
FC Sion
15
-1
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
15
-5
17
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
15
-10
16
11
FC Winterthur
FC Winterthur
15
-21
12
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
15
-11
10
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