Die Playoff-Spiele gegen Roter Stern Belgrad sind vorbei. Und Lustenberger ist eben erstmals seit zwölf Jahren kickenderweise in seine Luzerner Heimat zurückgekehrt: Nun ist Nati-Pause. Und das Dress mit dem weissen Kreuz auf der Brust ist für Lusti, den sie in Bern «Fäbu» nennen, kaum mehr ein Thema, seit er vor einem Jahr seinen Frust über die Art und Weise, wie er von Vladimir Petkovic behandelt wurde, freien Lauf liess. Damit steht er ja nicht alleine.
Wie auch immer. Bei YB hat er Spass am Fussball – und wie! «Die Bilanz ist positiv. Denn die Entwicklung der Mannschaft stimmt. Obwohl mit Guillaume Hoarau und Miralem Sulejmani zwei der wichtigsten Spieler länger ausfielen. Aber es bringt nichts über Abwesende zu sprechen. Wir müssen mit denen klarkommen, die da sind. Und dass dies sehr gut klappt, zeigen die Resultate.»
Dies die wesentlichste Erkenntnis nach dem sechsten Match, diesem 2:2 beim FC Luzern. Und wie wars mit dem Car dorthin zu fahren, wo noch die altehrwürdige Allmend stand, als Lustenberger die Innerschweizer 2007 in Richtung deutsche Hauptstadt verliess? «Es war schon ein spezieller Moment. Nur sieht alles ein bisschen moderner aus als damals…»
Mit dem Remis kann er gut leben. «Wir wissen diesen Punkt schon richtig einzuschätzen.» Dass die Tabellenführung weg ist, kümmert den Routinier nicht weiter. «Es sind erst sechs Runden gespielt. Da hat die Tabelle noch keine grosse Aussagekraft. Wir arbeiten schon daran, diesen Platz zurückzuerobern. Aber unser Wohlbefinden hängt nicht vom Tabellenplatz ab.»
Das mit dem Zurückerobern kann ja ganz schnell gehen. Im nächsten Match, der erst am 22. September ansteht, kommt der FCB ins garantiert ausverkaufte Stade de Suisse. «Das ist ein Spitzenspiel. Schön. Aber eben: Das ist weit weg. Zuerst ist Cup, danach Europa League.»
Europa League. Und nicht Champions League. Das hauchdünne Out gegen die Serben verdaut? «Das war für den Kopf nicht einfach, klar. Es waren intensive und emotionale Tage. Aber ich schaue da nicht gross zurück. Es ist vorbei.» Und mit Porto, Feyenoord Rotterdam und den Glasgow Rangers spielt YB ja in einer Europa-League-Gruppe auf Königsklassen-Niveau. «Das stimmt. Das ist eine äusserst attraktive Gruppe. Da kann man auf viele Fans hoffen.» Hätte er nicht lieber schwächere Gegner gehabt, gegen die YB grössere Chancen auf ein Weiterkommen gehabt hätte? «Wir haben bestimmt mehr zu gewinnen als zu verlieren in dieser Gruppe. Aber wir haben die Qualität um weiterzukommen.»
Und dann schliesst er mit dem Hinweis, mit dem er begonnen hat. «Nochmals: Wir sind ungeschlagen. Das nehmen wir mit für die nächsten Wochen.» Eine arithmetische Grösse, die nicht widerlegbar ist.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |