Über Jahre ist Marco Wölfli unumstritten die «Nr.1» im YB-Tor, bekommt regelmässig Nati-Aufgebote. Bis er sich am 8. Dezember 2013 im Spiel gegen Thun die Achillessehne reisst. Ab diesem Zeitpunkt ist Wölfli nur noch Ersatz. Erst steht ihm Yvon Mvogo (23) vor der Sonne, seit letztem Sommer David von Ballmoos (23).
Jetzt ist Wölfli – mittlerweile 35-jährig – zurück im Tor. Nach einer Schulter-Operation von Pechvogel von Ballmoos (rund drei Monate out) dürfte YB mit Wölfli im Tor in den Titelkampf gegen den FCB steigen. Sportchef Christoph Spycher: «Marco geniesst unser vollstes Vertrauen. Es ist wahrscheinlich, dass er im Tor steht. Aber am Ende entscheidet der Trainer.»
Ein neuer Goalie soll kommen
Spycher wird dennoch einen weiteren Torhüter verpflichten, prüft verschiedene Dossiers. «Wir suchen einen Goalie mit Erfahrung, einer der sich auf Augenhöhe mit Marco befindet.» Erfahrung, welche der talentierte Dario Marzino (21) noch nicht vorweisen kann.
Hechtet Wölfli, nach vier Jahren als Nummer zwei, für YB doch noch zu einem Titel? Die Aussichten stehen so gut, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Leader in der Meisterschaft, im Cup im Halbfinal.
Wölfli will nicht reden, lässt lieber Taten sprechen. Am Mittwoch im Test gegen Salzburg (2:0) spielt er zu Null. Es ist der siebte Sieg im achten Spiel mit Wölfli diese Saison. Dafür redet sein Goalie-Trainer. Stefan Knutti (52) kannte «den Wolf» schon, als dieser tatsächlich noch ein Wölfli war. Er betreute Wölfli schon als Zehnjährigen in seiner Talentschule.
«Er war immer loyal»
Knutti traut seinem langjährigen Schützling zu, dass es dieser nach vier Jahren Ersatzbank wieder packt. «Er hat die Klasse dafür und die Einstellung.» Dass sich die Rolle der Torhüter in den letzten Jahren stark verändert hätte und Goalies mittlerweile mehr eine Art Libero spielen, sei kein Argument gegen Wölfli, findet Knutti. «Er ist zwar 35, aber für mich ist er ein moderner Goalie. Wir haben uns gemeinsam weiterentwickelt, trainieren immer nach den neusten Methoden. Marco hat sich auch fussballerisch entwickelt.»
Diese Chance hätte er sich verdient, sagt Knutti, als Fussballer und als Mensch. «Denn obwohl es nicht einfach für ihn war, hat er nie aufgehört zu kämpfen, er war sich für nichts zu schade. Und er war immer loyal. Erst hat er Mvogo unterstützt, dann von Ballmoos.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |