«Wir sind keine Pappnasen»
Verzockt Babbel mit Luzern die Europa League?

Luzern ist das zweitschlechteste Team der Rückrunde und mit seiner Bubi-Elf, die Trainer Babbel gegen Lausanne aufstellt, rückt die Europa League in weite Ferne!
Publiziert: 18.05.2017 um 10:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 00:35 Uhr
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Markus Babbel und der FC Luzern stecken in der Krise.
Foto: KEY
Martin Arn

Es sah mal alles so gut aus in Luzern. Der FCL spielte frischen Angriffsfussball, nach der Vorrunde war man Vierter, punktgleich mit dem drittplatzierten Sion. Und nun dieser beispiellose Absturz: Fünf Niederlagen in Serie. Torverhältnis 4:16. Der FCL ist derzeit das zweitschlechteste Rückrundenteam. Nur Vaduz (13) hat einen Punkt weniger geholt als Luzern (14).

Verzockt Trainer Babbel die bereits sicher geglaubten Europa-League-Qualifikationsspiele? Gegen Lausanne lässt er gestern eine bessere U21 auflaufen. Routinier Ricardo Costa, immerhin der bestbezahlte Spieler des Klubs, bleibt 90 Minuten auf der Bank. Dafür stehen vier Spieler, die 20-jährig oder jünger sind in der Startelf. Die Dreierabwehr bilden Remo Arnold (20), Stefan Knezevic (20) und François Affolter (26). Innerschweizer Jugend forscht lautet das Motto. Doch das Experiment geht gehörig in die Hosen!

Der teuerste Luzerner Ricardo Costa sitzt gegen Lausanne auf der Bank.
Foto: Freshfocus

Von den Fans gibt es nach Spielschluss ein gellendes Pfeifkonzert. Schon Mitte der 2. Halbzeit, nachdem Lausanne zum dritten Mal getroffen hat, fordert die Kurve: «Wir wollen euch kämpfen sehen.»

Ob es klug sei, mit so vielen Jungen anzutreten, wird Babbel nach der 0:3-Schlappe gegen die Waadtländer gefragt. «Wir können nicht mehr absteigen. Wenn nicht jetzt, wann dann sollte ich den Jungs die Gelegenheit geben, sich unter Profi-Wettkampfbedingungen zu beweisen. Aus solchen Spielen können diese Jungs sehr viel lernen.»

Auf die Frage, ob er es nicht ein wenig übertrieben habe, mit dem Einsatz von gleich vier Nachwuchsspielern, redet sich Babbel richtig in Rage: «Wir haben schon Augenmass. Wir sind keine Pappnasen, die keine Ahnung von Fussball haben. Wir wissen schon, was wir tun. Wir werden ein gesundes Mittelmass finden. Und wir werden auch wieder Siege feiern. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.»

Man hätte sich gestern die Luzerner Spieler so angriffig gewünscht. Dann müsste man jetzt nicht um die Europa League zittern.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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