Wie weiter mit YB-Coach Wicky nach Pleite beim FCZ?
«Ich werde jetzt nicht in Depressionen verfallen»

Gegen den FCZ kassiert YB die dritte Pleite innert acht Tagen. Die ungeklärte Zukunft von Trainer Raphael Wicky (46) ist aber nicht schuld an der Krise, ist man in Bern überzeugt.
Publiziert: 03.03.2024 um 21:49 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2024 um 09:58 Uhr
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Raphael Wicky und YB kassieren gegen den FCZ die dritte Niederlage in Folge.
Foto: BENJAMIN SOLAND

«Ich kann mich nicht erinnern, mit YB schon einmal in einer solchen Situation gewesen zu sein», sagt Sandro Lauper (27) nach der 0:1-Niederlage gegen den FCZ. Kein Wunder, als die Berner im April 2017 zum letzten Mal in der Super League zwei Pleiten aneinanderreihen, kickt Lauper noch für den Kantonsrivalen aus Thun. Und an der YB-Seitenlinie steht ein gewissen Adi Hütter (54).

Mit dem Cup-Out gegen Sion (1:2) sind es nun sogar drei Pleiten innerhalb von acht Tagen. «Dass es nach sechs Jahren auch mal so eine Phase gibt, in der es weniger läuft, kann man nicht verhindern», glaubt Lauper. Dass die Niederlagen-Serie ihre Spuren hinterlassen hat, kann aber auch der Mittelfeldspieler nicht abstreiten. «Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, wir spüren die Verunsicherung nicht auf dem Platz. Jeder kommt ins Grübeln, dadurch werden die Aktionen unsauberer.»

«Ein Schlag ins Gesicht»

Beim Gastspiel im Letzigrund dauert es nur gerade zehn Sekunden, bis YB den nächsten Nackenschlag kassiert. Mathew trifft mit einer schönen Direktabnahme zur Zürcher Blitzführung. «Ein Schlag ins Gesicht», so Lauper. Die umgehende Berner Antwort bleibt aus, weil Ganvoula seinen Versuch an den Pfosten setzt.

Danach spielt vor allem der FCZ. Nur weil das Heimteam durch Okita und Marchesano zwei Top-Chancen liegenlässt, geht es für YB nicht mit einem höheren Rückstand in die Pause. Auch wenn sich die Berner in den zweiten 45 Minuten steigern, wirklich gefährlich wird es vor dem Tor von FCZ-Keeper Brecher nur selten. Am Ende geht die 0:1-Niederlage mehr als in Ordnung.

Wicky macht sich keine Gedanken über Zukunft

Doch woran liegt es, dass den Berner eine zumindest resultattechnisch ansprechende Saison innert weniger Tage aus den Händen zu gleiten scheint? «Man kann die Gründe suchen, ob zu viele Spielerwechsel im Team, die zerrenden europäischen Spiele oder die Verletztenliste», so Lauper. Alle Berner Spieler sind sich zumindest öffentlich einig, dass die ungeklärte Zukunft von Trainer Raphael Wicky (46) keine Schuld an der Krise habe.

«Das hat nichts mit der Vertragssituation zu tun», sagt auch Wicky selbst. Gedanken um seine Zukunft mache er sich keine. Obwohl er in den letzten 20 Monaten mit YB viel gewonnen habe, sei er immer am Boden geblieben. «Darum werde ich jetzt auch nicht in eine Depression verfallen», so der Walliser.

Von Bergen verspricht baldige Klarheit

Noch vor dem FCZ-Spiel äussert sich YB-Sportchef Steve von Bergen (40) im Blue-Interview zu den laufenden Vertragsgesprächen mit seinem Trainer. «Vieles hängt auch davon ab, wie man mit einer Situation umgeht. In den nächsten Tagen und Wochen wird sicher Klarheit da sein», verspricht von Bergen.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass es in den Gesprächen zwischen der YB-Führung und Wicky darum ging, ob der Trainer bis Sommer oder darüber hinaus in Bern bleibt. Nach drei Pleiten in Serie ist es nicht mehr ausgeschlossen, dass keines der beiden Szenarien eintreffen wird.

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