Was ist das auch für eine Saison für Guillaume Faivre! Ein sportliches und emotionales Auf und Ab für den 33-jährigen Thun-Keeper.
Der kurze Rückblick: Einer Reihe von Patzern folgt Mitte Vorrunde die Degradierung zur Nummer zwei. Faivre zeigt sich öffentlich sehr selbstkritisch, kämpft sich aber übers Training zurück. Thun-Trainer Marc Schneider (39) belohnt seine professionelle Einstellung, macht ihn nach nur wenigen Spielen wieder zur Nummer eins. Dann: Wieder ein krasser Bock. Gegen Lugano im November. Rasch steht Faivre wieder in der Kritik. Die Winterpause kommt. Thun überwintert als Letzter, Faivre ist einer der wenigen Leader im Team und auch deshalb «unheimlich wichtig», wie Schneider betont. Der 1,88-Meter-Mann aus Neuenburg bleibt im Tor.
Es beginnt die Rückrunde – und Faivre zahlt seinem Coach das Vertrauen voll zurück. Auch dank seiner Top-Leistungen startet das Super-League-Schlusslicht fulminant in die zweite Saisonhälfte. Zehn Punkte aus fünf Spielen! Faivre und Co. dürfen wieder hoffen. Bis Corona kommt – und alles lahmlegt.
«Immer offen miteinander geredet»
Und jetzt? Die Saison wird nach mehr als drei Monaten Pause wieder mit Geisterspielen aufgenommen – doch der Familienvater steht vor einer ungewissen Zukunft. Nach den noch ausstehenden 13 Meisterschaftsrunden endet sein Vertrag. Wie gehts weiter beim Goalie, der seit acht Jahren im Berner Oberland zwischen den Pfosten steht? Eine Frage, die auch Sportchef Andres Gerber (47) Kopfzerbrechen bereitet. Er sagt: «Wir waren in dieser Saison stets im Austausch, haben immer offen miteinander geredet. Stand jetzt ist es so, dass es von beiden Seiten noch nicht ganz klar ist, wie es weitergehen soll.» Faivre mache sich ebenfalls seine Gedanken: bleiben, wechseln oder gar aufhören?
Gerber ist in der Goalie-Zwickmühle. Eine Leaderfigur wie Faivre – wenn dieser denn auch einwilligt – behalten? Oder auf die jüngeren Keeper im Team setzen? Der frühere Vaduz- und HSV-Torhüter Andres Hirzel (27) sowie das Eigengewächs Nino Ziswiler (20) stehen bereit. Zu Ersterem sagte Trainer Schneider im Winter: «Seine Zeit wird kommen, ihm gehört die Zukunft.» Zu Zweiterem sagt Gerber jetzt: «Auch von ihm versprechen wir uns viel.»
Faivre droht der Abschied vor leeren Rängen. Was aber, wenn er jetzt die Thuner mit weiteren Paraden noch zum Ligaerhalt hext?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |