Wettbewerbsverzerrung?
St. Gallen sorgt für Ärger im Abstiegskampf

Die Espen sind im Kampf um die Europacup-Plätze und im heissen Abstiegs-Thriller das Zünglein an der Waage. Doch nehmen sie die Sache wirklich ernst? Joe Zinnbauer: «Wir wollen beide Spiele gewinnen.»
Publiziert: 20.05.2016 um 19:15 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:24 Uhr
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Die Ostschweizer spielten mit den arrivierten Spielern gegen Gladbach.
Foto: Getty Images
Michael Wegmann und Matthias Dubach

Am Donnerstag spielt St. Gallen gegen Borussia Mönchengladbach einen Schaukampf in Tübach SG. Das Team von Joe Zinnbauer läuft beim 1:2 mit fast all seinen Stars auf. Eigentlich war dafür eine Truppe gespickt mit Nachwuchsspielern vorgesehen.

Die kurzfristige Planänderung deshalb, weil man am Montag beim 3:0 über den FCZ den Ligaerhalt geschafft hat.

Und das drei Tage vor dem Meisterschaftsspiel gegen Luzern, wo es für den Gegner um einen Platz für die Europa League geht. Luzerns Konkurrenten GC und Sion dürfte das kaum freuen.

Zudem plant FCSG-Trainer Zinnbauer offenbar für die letzten zwei Spiele gegen Luzern und Lugano einen Goalie-Wechsel. Daniel Lopar soll nach seiner sackstarken Saison Marcel Herzog den Platz überlassen. Ein Geschenk an Herzog für seine Loyalität als Ersatzkeeper.

Auch das wäre ein heikler Entscheid. Luzern, GC und Sion kämpfen um Millionen und die Europa League. Lugano, Vaduz und der FCZ ums nackte Überleben – um den Ligaerhalt. Zur Erinnerung: Am letzten Spieltag spielen die St. Galler auch noch gegen Lugano.

Vieles deutet darauf hin, dass St. Gallen nicht nur im Kampf um die Europacup-Plätze, sondern auch im Abstiegskampf das Zünglein an der Waage spielen könnte. Und weil es so ist, könnten jegliche Experimente, wie ein möglicher Goaliewechsel, Diskussionen geben.

Trainer Joe Zinnbauer: «Wir werden diese Spiele nicht fahrlässig angehen. Wir werden keine Spieler schonen, Gaudino zum Beispiel will mit Schmerzmitteln spielen. Zu Herzog: Er trainiert seit Monaten wahnsinnig gut. Ich überlege mir, ihn einzusetzen. Wir haben zwei Toptorwarte.»

Nichts gegen Herzog, doch Zinnbauers Botschaft mit einem Goaliewechsel wäre klar: So wichtig ist ihm das alles nicht mehr! Der Espen-Coach widerspricht: «Ich ärgere mich schon, wenn ich im Training ein Spiel verliere. Luzern will in die Europa League. Aber wir wollen am Sonntag den Heimsieg!»

Was die Wettbewerbsverzerrung angeht, muss man den Young Boys ein Kränzchen winden: Die Berner haben Platz zwei längst auf sicher. Und was machte Trainer Adi Hütter am Pfingstmontag, als YB gegen Lugano zurückliegt? Er bricht sein taktisches Experiment in der Pause ab und bringt stattdessen Alex Gerndt und Yoric Ravet, die dann prompt das Spiel drehen.

Zinnbauer: «Wenn YB mit seinem Experiment das gute Vorbild ist, dann können wir ja auch experimentieren… Werden wir aber nicht. Wir haben auch entschieden, dass unsere Nationalspieler (Gaudino, Cueto, Mutsch, Bunjaku, d. Red) nicht die Freigabe kriegen und bis zum Schluss bei uns bleiben.»

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FC Lugano
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Servette FC
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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