«Ein Zeichen von grosser Mentalität»
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Seoane zur YB-Heimstärke:«Ein Zeichen von grosser Mentalität»

Wer stoppt diese Berner?
YB zuhause seit 34 Liga-Spielen ungeschlagen!

Seit 37 Spielen ist YB im Wankdorf ungeschlagen. Die Konkurrenz verneigt sich, klönt aber: Der Plastik… Der absolute Rekord gehört indes dem FC Basel.
Publiziert: 21.11.2020 um 00:42 Uhr
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Ein gewohntes Bild: Jubelnde YB-Spieler zuhause im Wankdorf-Stadion.
Foto: keystone-sda.ch

Man schrieb den 6. Oktober 2018. An diesem Tag verstummt eine der grössten Stimmen aller Zeiten für immer: jene von Opernsängerin Montserrat Caballé. An diesem Abend lädt YB den FC Luzern im damaligen Stade de Suisse zum Casting auf Plastik. Und die Luzerner machen das ganz toll. YB geht zwar in der 80. Minute durch Nsame standesgemäss 2:1 in Führung. Doch in den letzten Minuten drehen Schulz und Knezevic das Ding. YB steht unter Schock!

Es ist die erste Liga-Pleite nach neun Siegen für den neuen Trainer Gerry Seoane. Was damals noch niemand ahnen konnte: Es sollte bis heute die letzte bleiben. Denn es ist das Spiel, das die nun 34 Matches andauernde Ungeschlagenheits-Serie der Berner einläutet. Denn seit damals, seit also 25 Monaten, haben sie zuhause nie mehr gegen nationale Konkurrenz verloren. Weder in der Meisterschaft, noch im Cup. Nimmt man die drei Pokalmatches dazu, die im Wankdorf ausgetragen wurden, sind es gar 37 Spiele. Darunter die gesamte letzte Spielzeit. Beeindruckend!

Hefti früher Stammgast im Wankdorf

«Das spricht für den Verein und für die Mannschaft», kommentiert YB-Verteidiger Silvan Hefti die Serie. Den Grossteil erlebte er als Gegner, der die Hauptstadt gesenkten Hauptes verlassen musste. Mit St. Gallen hat er in dieser Zeit drei Mal verloren. «Man weiss es genau, wenn man hier einläuft: Es ist sehr schwierig zu punkten», beschreibt er die Stimmungslage vor Spielen auf dem Berner Kunstrasen.

Und jetzt, da er auf der anderen Seite steht? «YB hat ein grosses Selbstverständnis entwickelt. Was in Anbetracht dieser Serie nicht sehr erstaunlich ist. Und wir werden alles unternehmen, dass es so bleibt.»

Seoane seinerseits sagt: «Zusammen mit unseren Fans haben wir eine Riesenwucht auf den Platz gebracht. Nun haben wir das in der zuschauerfreien Zeit weiterführen können, was ich erstaunlich finde.» Was vielleicht doch auf den Kunstrasen als Hauptgrund hindeutet? Seoane sieht das nicht so: «Der Kunstrasen hilft. Aber das reicht nicht als Begründung. Das ist eine Zutat. Die Gründe sind unsere Spielweise, unsere Mentalität und das erlangte Selbstverständnis, zum Beispiel nach einem Rückstand allzeit reagieren zu können.»

Zwei Heimspiele hat YB in diesen 25 Monaten dennoch verloren. In der Europa-League-Gruppenphase gegen die Schwergewichte Porto (letzte Saison) und die AS Roma vor einem Monat, beide mit 1:2.

Längste Serie gehört noch den Baslern

Nun droht also, nachdem es beim 0:0 im letzten Spiel vor der Nati-Pause gegen St. Gallen fast Ungemach gegeben hätte, das Ende dieser Serie, wenn der FCB in Bern aufläuft. Allerdings: Den letzten Sieg auf dem Plastik holten die Bebbi vor viereinhalb Jahren, am 22. Mai. Die Basler warten also auch seit acht Spielen auf einen Sieg in Bern.

Dafür sind sie Inhaber der längsten Heim-Ungeschlagenheits-Serie der Schweizer Fussballgeschichte: 59 Spiele zwischen dem 8. März 2003 und dem 29. April 2006. Der Trainer? Die ganze Zeit über ein gewisser Christian Gross. Nimmt man allerdings den Cup hinzu, müssen acht Spiele gekappt werden, denn die Basler verloren am 18. Dezember 2005 den Cup-Achtelfinal gegen den FCZ spektakulär mit 3:4.

Verliert YB auch am Samstag nicht, können die Berner aufs Heim-Ungeschlagenheits-Treppchen steigen und mit GC gleichziehen, das mit einer Serie von 35 Spielen auf Platz drei steht. Runner-up ist übrigens Servette mit 43 niederlagenlosen Spielen auf der Charmilles in den 70er-Jahren.

Top Ten der längsten Heim-Ungeschlagenheitsserien in Super League und NLA
  1. Basel 59 8.3.03 bis 29.4.06
  2. Servette 43 7.9.74 bis 20.11.77
  3. GC 35 10.5.36 bis 22.10.39
  4. YB 34 27.10.18 bis heute
  5. Lausanne 32 14.8.82 bis 6.10.84
  6. St. Gallen 32 7.7.99 bis 12.8.01
  7. FC Zürich 29 24.5.75 bis 3.9.77
  8. Xamax 28 16.8.86 bis 10.8.88
  9. Sion 26 10.11.82 bis 29.9.84
  10. La Chaux-de-Fonds 24 13.12.53 bis 13.11.55
Unter Christian Gross war der FCB im Joggeli jahrelang unschlagbar.
  1. Basel 59 8.3.03 bis 29.4.06
  2. Servette 43 7.9.74 bis 20.11.77
  3. GC 35 10.5.36 bis 22.10.39
  4. YB 34 27.10.18 bis heute
  5. Lausanne 32 14.8.82 bis 6.10.84
  6. St. Gallen 32 7.7.99 bis 12.8.01
  7. FC Zürich 29 24.5.75 bis 3.9.77
  8. Xamax 28 16.8.86 bis 10.8.88
  9. Sion 26 10.11.82 bis 29.9.84
  10. La Chaux-de-Fonds 24 13.12.53 bis 13.11.55
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Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
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14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
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