Er hat weiss Gott kein einfaches Leben gehabt bisher: Raphael Dwamena kommt vor bald 22 Jahren in der ghanaischen Provinz Eastern Region in Nkawkaw auf die Welt. Ob er Geschwister hat, erfährt Dwamena nie. Er wächst bei der Grossmutter als Vollwaise auf. Und leidet ab 18 Jahren in Österreich unter schrecklichem Heimweh.
Im Januar 2017 kommt der Torschützen-Leader des österreichischen Zweitliga-Klubs Austria Lustenau zum Aufstiegs-Aspiranten FCZ.
Und seit Sonntag kennt den gottesgläubigen Afrikaner die ganze Schweiz. Dwamena schiesst den Aufsteiger FCZ gegen GC vor 20'000 Fans in Front. Er holt bei seinem Super-League-Einstand einen Penalty raus, den sein Teamkollege Frey jedoch nicht am neuen GC-Goalie Lindner vorbei bringt. Und Dwamena gelingt mit einem sehenswerten Schlenzer mit links das 2:0.
FCZ-Präsident Ancillo Canepa strahlt: «Für solche Dinge haben wir ihn geholt.»
Dwamena spielt im neuen Dreimann-Sturm mit Frey und Koné. Trainer Uli Forte sagt: «Es hat mich einige schlaflose Nächte gekostet, bis ich das Konzept für diesen Dreimann-Sturm gefunden hatte.»
«Gott sei Dank!», sagt der Held der Start-Runde mit leiser Stimme. Und fügt gleich an: «Der Schuss zum 2:0 war noch leicht abgelenkt.»
Auf der Tribüne jubelt David Degen: Der ehemalige Schweizer Internationale ist sein Berater. Und weiss: Spielt sein Klient weiter wie gestern, flattern ihm und dem FCZ die Millionenangebote ins Haus.
Dwamena lässt gestern seine Oma im Himmel jubeln. Sein Grosi, das ihn in ärmsten Verhältnissen aufgezogen hat, ist im April 72-jährig gestorben.
«Ich muss noch mehr Gas geben»
Dwamena sagt zum Spiel bescheiden: «Ich muss noch mehr Gas geben.» Und Degen wäre froh gewesen, hätte sein Schützling den Elfer selbst geschossen. Nur Gott weiss es: Vielleicht hätte Dwamena seinen Einstand gleich mit einem Dreier-Pack gefeiert.
Beim Nati-Debüt in der Sommer-Pause ist die FCZ-Perle ähnlich erfolgreich: Zwei Tore und ein Assist beim 5:0-Sieg gegen Äthiopien.
Ratlosigkeit beim Rekordmeister (27 Titel). Mit fünf Neulingen im Team gibts gleich eine schmerzliche Pleite. GC-Trainer Carlos Bernegger: «In unserem Findungsprozess mussten wir diese Niederlage in Kauf nehmen. Aber sie tut weh.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |