Wende in der Stadion-Frage
FCL attackiert Stadt Luzern wegen Alpstaeg-Entscheid

Die Schlammschlacht rund um den FCL und Investor Bernhard Alpstaeg geht in die nächste Runde.
Publiziert: 02.07.2024 um 13:58 Uhr
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Aktualisiert: 02.07.2024 um 15:57 Uhr
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Dass die Stadt Luzern die Swissporarena …
Foto: freshfocus
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Der FC Luzern hält nicht mit Kritik an der Stadt zurück, nachdem diese einen Entscheid zugunsten von Investor und Stadion-Besitzer Bernhard Alpstaeg (78) gefällt hat. Dieser liegt seit Monaten im Clinch mit der Klubführung.

«Mit grosser Irritation und Enttäuschung hat die FCL Holding AG von der separaten Vereinbarung zwischen der Stadt Luzern und Bernhard Alpstaeg zur Kenntnis genommen», heisst es in einer Medienmitteilung. «Obwohl Bernhard Alpstaeg die Aktienmehrheit des Stadions unter Verletzung des im Baurechtsvertrag verankerten Vorkaufsrechts zu Gunsten der FCL Holding AG mutmasslich illegal privat erworben hat, hat es die Stadt versäumt, diesen Winkelzug zu korrigieren und dafür zu sorgen, dass das Stadion der Luzerner Bevölkerung gehört.»

Zum Ärger des FCL hat der Stadtrat das im Herbst eingeleitete Heimfallverfahren der Swissporarena, durch das die Arena in den Besitz der Stadt übergegangen wäre, eingestellt. «Die zwischenzeitlichen Abklärungen der Stadt Luzern haben ergeben, dass aus Sicht und nach Einschätzung der Stadt Luzern die Stadion Luzern AG im Zusammenhang mit dem zwischen Bernhard Alpstaeg und der FCL Holding AG umstrittenen Vorkaufs- oder Kaufrecht der FCL Holding AG der Stadt Luzern gegenüber keine vertraglichen Pflichten verletzt hat», heisst es in einer Mitteilung der Stadt Luzern.

«Inakzeptabel und nicht nachvollziehbar»

Die Stadt habe in den letzten rund sechs Monaten intensive Verhandlungen mit Alpstaeg geführt. Dass die Vertreter der FCL Holding AG zu diesen nicht eingeladen wurden, sei «inakzeptabel und nicht nachvollziehbar», schreibt der FCL. «Mit diesen einseitigen Verhandlungen hat die Stadt Luzern eine grosse Chance verpasst, die Parteien zu einer einvernehmlichen Lösung zu führen.» Und weiter: «Letztlich hat die Stadt Luzern ihre Verantwortung gegenüber dem FCL, wie sie sich auch aus dem Baurechtsvertrag ergibt, nicht wahrgenommen.»

Vonseiten der Stadt heisst es, dass Alpstaeg dem Stadtrat versichert habe, dass er sicherstellen werde, «dass der FC Luzern auch weiterhin seine Heimspiele in einem einwandfrei unterhaltenen Stadion austragen könne.» Für das Lizenzierungsverfahren der Saison 2024/2025 des FC Luzern habe Alpstaeg schon vor den Gesprächen mit dem Stadtrat ohne Bedingungen seine Unterschrift gegeben.

Alpstaeg freut sich über Entscheid

Und was sagt Alpstaeg? Er sei insbesondere zufrieden damit, dass der Stadtrat seine Auffassung teile, wonach die von ihm kontrollierte Stadion Luzern AG keine vertraglichen Pflichten des Baurechtsvertrags verletzt habe, als er die Mehrheit an der Stadion Luzern AG übernommen habe. «Er hofft, dass jetzt auch die Auseinandersetzung mit dem Verwaltungsrat der FCL Holding AG möglichst rasch beendet wird. Damit würde der Grundstein gelegt, den FC Luzern gemeinsam mit den anderen Aktionären zu sanieren, unter Einbezug der Fans neu aufzustellen und wirtschaftlich wie sportlich auf den Erfolgspfad zurückzuführen», lässt sein Sprecher Sacha Wigdorovits in einer Mitteilung verlauten.

Anfang Mai hatte die Staatsanwaltschaft Alpstaeg mitgeteilt, dass sie einen einseitigen Strafbefehl wegen Nötigung und versuchter ungetreuer Geschäftsbesorgung erlassen wolle. «Die FCL Holding AG wird sich nun primär darauf konzentrieren, ihre Interessen und Ansprüche im Rahmen dieses Strafverfahrens geltend zu machen, damit auch in Bezug auf die Stadion Luzern AG der rechtmässige Zustand wiederhergestellt werden kann», schreibt der FCL. Ein Ende im Luzerner Machtkampf scheint noch längst nicht in Sicht.

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