Wegen kritischer Aussagen
Wollte GC TV-Experte Zubi kaltstellen?

GC will sich ganz auf den Abstiegskampf konzentrieren. Und reagiert daher offenbar dünnhäutig auf die Kritik ehemaliger Klub-Grössen.
Publiziert: 25.02.2019 um 18:36 Uhr
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Aktualisiert: 26.02.2019 um 16:14 Uhr
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Pascal Zuberbühler arbeitet als Experte bei Teleclub.
Foto: Sven Thomann
Max Kern
Max KernSportjournalist

Es ist ein happiger Verdacht. Und scheinbar kein Einzelfall: GC versucht Journalisten zu manipulieren! Gleich zweimal soll das Schlusslicht der Super League bei kritischer Berichterstattung entsprechend interveniert haben. Was ist dran an den Gerüchten?

Der erste Verdacht. GC-Sportchef Mathias Walther habe unmittelbar vor dem ersten Rückrundenspiel (0:4 gegen Basel) darauf gedrängt, dass Bezahlsender «Teleclub» seinen Experten Pascal Zuberbühler (Ex-GC- und Nati-Goalie) für GC-Spiele auf Eis lege. Auslöser des Ganzen: Am Tag vor dem besagten Spiel erschien im BLICK eine Geschichte mit dem Titel «Der gescheiterte GC-Plan: Gross, Zubi und Forte an die Macht.»

Gegenüber BLICK bestätigt Walther: «Ich habe lediglich die Unabhängigkeit von Zubi in Frage gestellt.»

Die Presse-Abteilung des Tabellenletzten schreibt: «Nach Rücksprache mit Mathias trifft es zu, dass Mathias Walter bei einem Telefongespräch mit Michael Fritschi vom Teleclub die Unabhängigkeit von Zubi in Frage gestellt hat.»

Geheimplan: «Gross, Zubi und Forte an die Macht»

Vor dem Match gegen Basel sagt Zubi auf «Teleclub»: «Ich als ehemaliger GCler, der bei diesem Verein den ersten Profi-Vertrag unterschreiben und schöne Erfolge als Fussballer feiern durfte, sehe es auch nicht gerne, wie GC die letzten fünf Jahre herumdümpelt. Das tut weh!» Und auf den Geheimplan «Gross, Zubi und Forte an die Macht» angesprochen, sagt «Zubi» am TV: «Ich bin eine Person, die offen mit den Leuten diskutiert. Wenn Leute, die unheimlich Erfahrung oder ein grosses GC-Herz haben, mich kontaktieren und um Rat fragen, dann bin ich einer, der hin steht. Aber Fact ist: Ich habe eine wunderbare Anstellung bei der Fifa, arbeite dort mich hochprofessionellen Leuten zusammen. Und ich arbeite auch bei Teleclub, auch hier mit top-professionellen Leuten. Daher können wir dieses Thema wieder auf die Seite legen.»

Heisst: Zubi wird in unmittelbarer Zukunft (solange Anliker am Ruder ist) nicht GC-Verwaltungsrat. Und: Er lässt sich auch nicht verbiegen oder mundtot machen und wird weiter als Experte bei GC-Spielen die Vorgänge bei seinem Herzens-Klub kritisch analysieren.

«Der Präsident kann nicht führen»

Der zweite Fall. Letzte Woche erscheint unter dem Titel «GC-Legende Erich Vogel: ‹Ein Totalversagen von Präsident Anliker› ein Beitrag beim News-Portal «nau.ch», das seit dieser Saison Rückensponsor der Hopper ist. Darin poltert Erich Vogel (80) – ehemaliger Spieler, Trainer, Sportchef, Verwaltungsrat und Vize-Präsident des Klubs sowie schärfster Kritiker von GC-Boss Stephan Anliker: «Der Präsident kann nicht führen. Das Vertrauen in die jetzige Führung ist gleich Null. Im Vorstand von GC hat keiner auch nur die geringste Ahnung vom Fussball, geschweige denn vom Fussball-Geschäft. GC ist eine Geldvernichtungs-Maschine.»

BLICK erfuhr aus mehreren Quellen: GC-Boss Anliker soll sich nach Ausstrahlung der Sendung lautstark bei nau-Firmengründer Yves Kilchenmann über deren Berichterstattung beklagt haben. Anliker soll gar verlangt haben, dass Kilchenmann das Logo seiner Firma vom Rücken der GC-Stars entfernen lässt.

Die Pressestelle des Berner Online-Mediums schreibt dazu: «Die Nau Media AG schätzt die Zusammenarbeit mit GC sehr.»

Und GC lässt ausrichten: «GC schätzt die Partnerschaft mit Nau und wird wie bis anhin mit Nau als Rückensponsor auflaufen.»

Anliker-Anruf bei Rückensponsor mit Wirkung

Alles Friede, Freude, Eierkuchen? Wir freuen uns deshalb auf die nächste «nau»-Podiumsdiskussion mit GC-Kritiker Erich Vogel... Wetten, dass sie nie stattfinden wird..?

Übrigens: Der Telefon-Anruf von Anliker beim Rückensponsor scheint doch Wirkung gezeigt zu haben. Nach dem Wirbel um das von BLICK aufgedeckte Karibik-Reisli von GC-CEO Manuel Huber, das letzte Woche schweizweit für Schlagzeilen sorgte, titelt «nau.ch»: «Kritik an GC CEOs Karibik-Reisli ist lächerlich!»

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