Wegen Fremdprämien-Skandal: Stürmer 12 Spiele gesperrt, FCZ-Boss fordert 250'000 Fr
FCZ-Canepa verklagt Lugano-Stürmer Rossini!

Lugano-Kicker Patrick Rossini hat seinen Schaffhauser Ex-Kollegen Siegprämien angeboten. Mit schweren Folgen für den Spieler.
Publiziert: 15.08.2015 um 00:00 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 16:43 Uhr
1/2
«Eine grenzenlose Dummheit.» Ancillo Canepa über Patrick Rossini.
Foto: Keystone/Peter Schneider
Von Michael Wegmann und Stefan Kreis

Dicke Post für Patrick Rossini (27)! Noch am Mittwoch erzielt der Lugano-Stürmer den Siegtreffer gegen YB, nun steht er im Abseits.

Die Liga zieht ihn für zwölf Spiele aus dem Verkehr – und der FCZ fordert eine Viertelmillion Franken Schadenersatz. Grund: Rossinis Verstoss gegen das Fremdprämienverbot!

Für die Disziplinarkommission unter der Führung von Präsident Daniele Moro steht fest, dass Rossini Spielern des FC Schaffhausen Geld dafür gezahlt hat, damit sie im Aufstiegsrennen gegen Servette gewinnen (BLICK berichtete). Dies ist gemäss Artikel 135 verboten. Zum Zeitpunkt des Verstosses steht Rossini beim FCZ unter Vertrag, spielt aber leihweise für Lugano, das sich im Aufstiegskampf befindet. FCZ-Boss Canepa schmeisst den Stürmer Anfang Juni deshalb trotz Vertrags bis 2017 fristlos raus. «Für mich sind Spielmanipulationen etwas vom Verwerflichsten, was es im Sport gibt. Und die Einflussnahme von Drittparteien fällt in diese Kategorie», so Canepa.

Und weil der vereinslose Rossini deshalb ablösefrei zu Lugano wechseln konnte, klagt der FCZ-Präsi nun auf Schadenersatz: «Vor einem Jahr haben wir für Rossini eine beträchtliche Ablöse an Schaffhausen bezahlt. Durch seine grenzenlose Dummheit haben wir einen völlig unnötigen Transferverlust erlitten.»

Laut BLICK-Informationen fordert Canepa rund 250'000 Franken. 150'000 weniger, als der FCZ vor einem Jahr an Schaffhausen überwies. Rossinis Anwalt Lucien Valloni möchte sich nicht zum laufenden Verfahren äussern.

Auch in Lugano herrscht Silenzio Stampa, der Klub wird aber gegen das Urteil der Liga rekurrieren. Neben Rossini wurden auch Captain Igor Djuric zwölf Spielsperren aufgebrummt.

Ebenfalls bestraft wird das Schaffhauser Duo Facchinetti/Dos Santos, weil es das Verhalten der Luganesi unterstützt habe. Sie kommen mit Bussen davon.

Einen Verweis bekommt Schaffhausen-Coach Maurizio Jacobacci, weil er den Vorfall nicht unverzüglich der Liga meldete. Sein Boss, Präsident Aniello Fontana, wollte sich zwar nicht öffentlich äussern, dürfte aber nicht unglücklich über das Urteil sein. Er war es, der den Fremdprämien-Skandal am 5. Juni öffentlich gemacht und Konsequenzen gefordert hatte. Diese wurden nun gezogen. Mit harten Folgen. Vor allem für Patrick Rossini!

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?