Im Tessin hatten die Lugano-Fans zu Weihnachten nur etwas auf ihrem Wunschzettel stehen: die Vertragsverlängerung von Mattia Croci-Torti (42). Und es sah alles danach aus, als ob der Klub dem Wunsch der Tifosi nachkommt. Zumindest, wenn man sich die Aussagen der Direktbeteiligten von Anfang Dezember nochmals anhört.
«Mit Croci-Torti haben wir uns bereits an einen Tisch gesetzt und es braucht nicht mehr viel. Unser Ziel ist es, in den nächsten Wochen oder auf jeden Fall bis Weihnachten eine Einigung zu erzielen», sagte Luganos Sportchef Carlos Da Silva (40) am 8. Dezember zu RSI.
Vier Tage später folgte von Croci-Torti höchstpersönlich ein Bekenntnis: «Mein Wunsch ist es, zu bleiben, und Lugano weiss es. Wir müssen uns noch hinsetzen. Aber der Eindruck ist äusserst positiv. Beide Seiten haben den Willen, gemeinsam weiterzumachen. Deshalb denke ich, dass wir in den nächsten Tagen, wenn es etwas ruhiger wird, alles formalisieren werden.»
Croci-Torti zieht Interesse an
Formalisiert wurde seither allerdings genau nichts. Ein neuer Vertrag ist nicht unterschrieben. Zumindest offiziell. Stand heute läuft das Arbeitspapier Croci-Tortis im Sommer aus. Heisst: Der Tessiner Erfolgscoach ist auf dem Markt.
Und Croci-Torti ist beliebt. Nicht nur hierzulande sind seine Aktien hoch im Kurs. Auch im Ausland steigen sie. So sollen schon im letzten Sommer Anfragen auch aus Italien reingeflattert sein. Und dass der grosse Inter-Fan eines Tages im südlichen Nachbarland an einer Seitenlinie stehen will, ist ein offenes Geheimnis.
Zuversicht ist nach wie vor gross
Doch zurück zum Anfang. Weshalb ist trotz grosser Zuversicht beider Partien Croci-Tortis Vertrag bei Lugano noch nicht verlängert worden? Zumal «Crus» als ein «uomo di parola» gilt – als ein Mann, der zu seinem Wort steht.
Einen konkreten Grund nennt im Umfeld des Klubs niemand. Es gibt aber zwei Erklärungsansätze. Beide haben allerdings nichts mit Croci-Torti selbst zu tun, sondern mit seinen Vorgesetzten. Ansatz Nummer eins: Mit Sebastian Pelzer (44) hat Lugano seit dem 1. Januar einen neuen Head of Chief Sports Officer.
Hat Croci-Torti längst unterschrieben?
In dieser Funktion ist Pelzer der neue Vorgesetzte von Sportchef (bzw. Head of First Team) Da Silva. Das war er aber auch zuvor. Nur nicht physisch vor Ort im Tessin, sondern als technischer Direktor von Partnerklub Chicago Fire in Amerika. Jetzt arbeitet der Deutsche neu in Lugano und ist dementsprechend auch persönlich in die Verhandlungen involviert. Gut möglich also, dass Pelzer auch noch den Vertrag begutachten möchte, bevor er zur Unterschrift freigegeben wird.
Der zweite Erklärungsansatz ist weitaus weniger spektakulär. Denn es ist genauso möglich, dass im Hintergrund längst alles gefixt ist. Sodass an der traditionellen Pressekonferenz zum Start der Rückrunde am Donnerstag in einer Woche die Vertragsverlängerung zelebriert wird. So hat es CEO Martin Blaser (46) auch schon vor zwei Jahren getan. Es würde also nicht überraschen, wenn dieses Prozedere wiederholt wird. Und das lange Warten auf Croci-Tortis Unterschrift ein Happy End hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |