25. August 1999. Das Stade des Charmilles, damalige Heimstätte von Servette, füllt sich bis auf den letzten Platz. Im Falle eines Sieges gegen Sturm Graz spielt Servette in der Gruppenphase der Champions League – und käme, wie später bei der Auslosung klar wird, in dieselbe Gruppe wie Triple-Sieger Manchester United und Olympique Marseille.
Im Hinspiel verloren die Grenats beim österreichischen Meister 1:2. Mit der Auswärtstorregel, die damals noch gilt, reicht Servette also ein 1:0-Sieg, um es in die Königsklasse zu schaffen.
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«Ich erinnere mich an einen Rahmen mit einer enormen Erwartungshaltung», erklärt Léonard Thurre. Der Waadtländer Stürmer wechselte in jenem Sommer gerade erst für das «grosse Ziel» Königsklasse ans Ende des Genfersees. Und Sturm Graz wird nach der Auslosung als machbares Los angesehen.
Trotz Führung reichte es nicht
«Es war selten, dass sich ein Schweizer Team qualifizieren konnte», erinnert sich Sturmkollege Alexandre Rey (50). «Ich erinnere mich, wie elektrisierend es im vollen Stadion war», meint Léonard Thurre. Das Stade des Charmilles ist im Vergleich zum Stade de Genève eher klein – aber ein Hexenkessel. «Es herrschte eine tolle Stimmung, mit Rauchbomben ... aber das hat nicht gereicht.»
Servette kommt im Rückspiel trotz Führung nicht über ein 2:2 hinaus. Thurre: «Wir haben es nicht geschafft, Schwung ins Spiel zu bringen und das Momentum zu nutzen.»
Vier Minuten nach dem Servette-Tor gleichen die Österreicher aus und gehen danach sogar in Führung. Der späte Ausgleich durch Thurre ist Reys Worten zufolge nur noch «anekdotisch».
«War eine grosse Ernüchterung»
Auch 24 Jahre danach trauern beide Stürmer diesem Spiel nach. Rey wiederholt mehrmals: «Es war eine grosse Ernüchterung. Wir standen vor den Toren der Champions League, und die Begeisterung dafür war aussergewöhnlich.»
Thurre teilt seine Erinnerung: «Das hat uns für den Rest der Saison geschadet.»
Dieses Jahr ists ein weiter Weg
Dieses Jahr ist Servette weiter von der Champions League entfernt. Die Genfer müssen drei Runden überstehen – die erste davon gegen Genk –, um in den prestigeträchtigsten europäischen Wettbewerb einzuziehen.
«Dieses Spiel wird sehr interessant», freut sich Rey. «Und man muss die Arbeit von Alain (Geiger, Anm. d. Red.) loben. Sie arbeiten mit einer Kontinuität und das gefällt mir. So kann man grosse Dinge erreichen.» Auch Thurre rechnet mit einem spannenden, aber schweren Spiel: «Belgische Mannschaften sind nicht das einfachste Los.»
Für das Duell gegen Genk hat sich die Kulisse in Genf geändert. Keine Charmilles mehr, sondern das Stade de Genève. Und Servette wird hoffen, dass auch das Ergebnis anders als vor 24 Jahren ausfallen wird.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |