Von Moos vor Duell gegen FCB
Dieser Knirps mischt die Super League auf

Beim FCB war Julian von Moos (21) nicht mehr erwünscht, in St. Gallen blüht der Offensivmann auf. Eine Spurensuche an jenem Ort, wo alles begann.
Publiziert: 10.04.2022 um 10:55 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2022 um 16:36 Uhr
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Den FCSG im Herzen: Julian von Moos.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
Stefan Kreis

Vielleicht ist Lars Traber (21) der Richtige, um zu zeigen, dass Talent allein nicht reicht. Zusammen mit Julian von Moos (21) spielte der Innenverteidiger bei den Junioren des FC Romanshorn. Hätte der damalige Trainer Martin Müller darauf wetten müssen, wer's von den beiden schafft, er hätte es nicht sagen können. «Lars war technisch besser als Julian. Aber Julian hatte dieses Funkeln in den Augen, wollte es unbedingt schaffen», sagt Müller. Grösster Trumpf sei dessen Schnelligkeit gewesen: «Wenn er auf gleicher Höhe mit seinem Gegenspieler war, hat er kurz den Kopf gehoben wie eine kleine Schildkröte, hat den nächsten Gang eingelegt und ist davongerannt.»

Die Geschwindigkeit ist auch heute noch Von Moos' grösster Trumpf. Mit St. Gallen mischt der Flügelstürmer seit dem Rückrundenauftakt die Super League auf, zehn Spiele, sieben Siege, keine Niederlage. In den vergangenen drei Spielen buchte Von Moos zwei Tore und einen Assist, der Thurgauer ist der Mann der Stunde. «Jetzt sieht man endlich, zu was Julian fähig ist», sagt Philipp Degen. Der begleitet Von Moos seit Jahren als Berater. Entdeckt hat Degen den Linksfuss bei der U15 von GC.

Wie gemacht für Zeidler-Fussball

Mit 17 geht Von Moos für eine siebenstellige Summe zum FC Basel, wird dort aber kaum gebraucht. Der Teenager wird für ein halbes Jahr nach Wil ausgeliehen, kehrt nach Basel zurück, wird nach Holland zu Vitesse Arnheim geschickt, kehrt zurück. Und spielt nun fix beim FC St. Gallen. Vertrag bis 2024. «Manchmal brauchts solche Umwege», sagt Degen. «Die Leihe nach Holland war für Julian sehr wichtig, in einem fremden Land konnte er sich menschlich weiterentwickeln und hat einen Riesenschritt gemacht.»

Dass der Fussball von Peter Zeidler offensiv und laufintensiv ist, komme Von Moos entgegen, so Degen: «Mit Zeidler hat Julian einen Trainer, der ihm Vertrauen schenkt. Und St. Gallen hat einen Spieler bekommen, der die Geschwindigkeit und die Lunge für diesen intensiven Fussball hat.»

Beste Wünsche von Ex-Kumpel

Auch beim heutigen Gegner FCB träumt man seit längerem von dieser Art Fussball, Von Moos hatte in den Überlegungen aber keinen Platz. Ob er sich heute revanchieren wird?

Sein Kumpel aus der Juniorenzeit beim FC Romanshorn, Lars Traber, mittlerweile in der Promotion League beim SC Brühl, trauts ihm jedenfalls zu: «Ich hatte nie einen Zweifel daran, dass Julian es als Profi nicht schaffen könnte.»


Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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