Der Fürstenlandsaal in Gossau tobt am Montag. Matthias Hüppi und seine Crew werden einstimmig an die Spitze der FC St. Gallen AG gewählt. Eine Formalität zwar. Symbolisch wertvoll ists gleichwohl. Hüppi geht in seiner Rolle auf, als Gesicht und beherzter Verkäufer seines Klubs. Auch Sportchef Alain Sutter wird mit Beifall überschüttet. Der FCSG? Einträchtig wie lange nicht.
Auch Trainer Giorgio Contini klatscht und plaudert entspannt. Gut gelaunt wirkt er. In seinem Innern aber dürfte es brodeln. Denn die Hüppi-Crew machte am Montag Tabula rasa. Nachwuchschef Marco Otero, Konditionstrainer Harry Körner und Physiotherapeut Benjamin Bubeck wurden geschasst. Talentmanager Kristian Djordjevic war schon weg. Vertraute von Contini allesamt. Und Wunschkandidat für Bubecks Nachfolge ist ausgerechnet Simon Storm. Jener Storm, der im Sommer gehen musste. Er und Contini kamen nicht miteinander klar.
Fünf Personalien, und alle schwächen sie den Trainer. Dessen sportliche Bilanz ist gut. Er stabilisierte den Klub nach dem Desaster mit Joe Zinnbauer, coachte ihn auf Platz vier. Repräsentiert ihn korrekt – selbst als er in einem Talk über Organigramme debattieren musste.
Und doch ist seine Zukunft ungewisser denn je. Er selbst könnte die Lust verlieren. Welcher Trainer billigt es schon, wenn andere über seinen Staff richten – zumal der sportliche Erfolg da ist? Oder Contini könnte dem eisernen Besen von Hüppi & Co. zum Opfer fallen. Die Ansprüche der neuen Chefs sind hoch: Ein Platz unter den Top 5 ist das Mindeste – und begeistern sollen die Espen auch.
Was mit Contini passiert, entscheidet vor allem Sportchef Sutter. Er und der Trainer sind unterschiedliche Typen. Sutter eher Gefühlsmensch, Theoretiker. Contini ein Pragmatiker, der sich nur einem verpflichtet fühlt: dem nackten Ergebnis. Viele halten die Ansichten der beiden für unvereinbar. Für BLICK waren sie gestern nicht erreichbar.
Dafür Hüppi. Er will von Problemen nichts wissen. «Alain und ich hatten mit Giorgio gute Gespräche. Ich bin sicher, das kommt gut.» Contini müsse sich wieder an die Arbeit mit einem Sportchef gewöhnen.
Eine Trennung spätestens im Sommer? Sei kein Thema, sagt Hüppi. «Continis Position ist stark. Er hat einen langfristigen Vertrag (bis 2019) und unser volles Vertrauen.» Contini habe bewiesen, was er könne.
Warum veränderten die Bosse dann den Staff gegen dessen Willen? Hüppi: «Wir handeln immer im Sinne der Sache. Da spielen zwischenmenschliche Sachen keine Rolle.» Storm etwa sei eine Kapazität. Hüppi: «Natürlich warens für Giorgio schwierige Entscheidungen. Aber er hat sie voll akzeptiert.»
Rhetorisch stützt Hüppi Contini resolut. Nur sprechen seine Taten eine andere Sprache.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |