BLICK: Philippe Koch, haben Sie Angst, dass Sie keinen neuen Klub mehr finden werden?
Philippe Koch: Nein, ich habe keine Angst. Keiner kann im Moment sagen, wie es im Fussballbusiness weitergeht. Aber ich war schon vor der Corona-Krise in einer schwierigen Situation und habe mir Gedanken gemacht. Mir war schnell klar, dass ich unbedingt weiterspielen will und das auch kann.
Warum?
Man spürt erst, wie fest einem etwas fehlt, wenn man es nicht mehr hat. Ich merkte in dieser Zeit, dass meine ganze Leidenschaft noch dem Fussball gehört, dass ich unbedingt auf den Platz zurückkehren will. Mir haben die Spiele gefehlt, der Wettkampf, die Emotionen, der Nervenkitzel, die Anspannung.
Sie sind seit letztem Sommer ohne Verein. Jetzt wird der Fussball durch die Corona-Krise in seinen Grundfesten erschüttert. Warum sollten Sie ausgerechnet jetzt einen Klub finden?
Warum nicht? Ich bin 29 und im besten Fussballeralter. Ich kann kicken, bringe Qualität und Erfahrung mit und ich bin topmotiviert. Vielleicht brauche ich erst ein wenig Spielpraxis – aber ich kann einer Mannschaft noch viel geben, davon bin ich überzeugt. Ich bin sehr zuversichtlich und glaube an mich als Mensch und Fussballer.
Woher dieser Optimismus?
Ich bin nun mal positiv. Bis vor dem Lockdown habe ich beim FC Winterthur mittrainiert. Seither arbeite ich mit einem Privattrainer, einem Physio und einem Ernährungs- und Mentalberater zusammen. Im Moment bin ich zwar ohne Klub, aber körperlich und mental topfit. Zudem bin ich ablösefrei (lacht).
Viele Experten rechnen damit, dass Fussballer künftig finanziell Abstriche machen müssen.
Was ich verdiene, ist sekundär. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich bei einem Klub aus der Challenge League spielen könnte, wenn Projekt und Ambitionen stimmen. Ich bin immer noch sehr ambitioniert, mein Ziel ist die Super League.
Ihr um ein Jahr älterer Bruder Raphael hat vor vier Jahren mit dem Profifussball abgeschlossen. 2014 wurden Sie zusammen mit dem FCZ noch Cupsieger. Wie geht es ihm?
Sehr gut, er ist glücklich und zufrieden. Er ist ins Naturstein- und Keramik-Geschäft meines Vaters eingestiegen. Raphi ist mittlerweile Junior-Chef in der Gramar AG, er macht das hervorragend. Er und mein Vater haben mittlerweile sieben Mitarbeiter. Bis im letzten Sommer hat Raphi nebenbei noch bei unserem Stammverein FC Solothurn gespielt. Wir wohnen wieder zusammen in einer Bruder-WG, wie damals schon beim FCZ.
Hand aufs Herz, nie daran gedacht, ebenfalls ins Familienunternehmen einzusteigen?
Doch. Aber im Moment ist es noch zu früh dafür. Doch es ist schön, zu wissen, dass man auch nach dem Fussball ein erfülltes Leben haben kann.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |