Am 10. Mai 2008 coacht René van Eck den FC Thun zu einem 1:1 gegen den FCZ. Doch trotz Achtungserfolg, Thun steht schon vor diesem letzten Spiel als Absteiger fest. Van Ecks Zeit im Berner Oberland ist zu Ende. Es ist sein letztes Spiel als Cheftrainer in der Super League. Bis heute! Ausgerechnet im Derby trägt Van Eck die Verantwortung, da Trainer Ludovic Magnin beim 1:3 in St. Gallen auf die Tribüne verbannt wird.
Mit BLICK spricht der Holländer mit den langen Haaren und den vielen Tattoos über zwei Sportstars, die ihn beeindruckten. Über Landsmann und Superstürmer Marco van Basten, den er in den 80ern als gegnerischer Verteidiger nur begleiten, nie stoppen konnte. Und über seinen Freund, Kickbox-Star Andy Hug (†35). Der einzige Mensch, der seinen Kopf rasieren durfte.
René van Eck, Sie habe vor kurzem Marco van Basten getroffen. Es heisst, die Stürmer-Legende hätte Sie sofort wieder erkannt?
René van Eck: Ja, hat er. Vielleicht wegen meinen langen, blonden Haaren. Das hat mich natürlich gefreut. Marco ist trotz all seiner Erfolge sehr normal geblieben, ein toller Typ.
Er soll beim Wiedersehen gemeint haben, dass er bei Ihrem Anblick sofort seine Waden spüre. Haben Sie ihn denn immer getreten?
Wer erzählt so was?
Ludovic Magnin.
(lacht) Das hätte ich mir denken können! Ludo hat wohl nicht richtig zugehört.
Was hat Van Basten dann gemeint?
Könnte sein, dass er gesagt hat, ich wäre einer seiner mühsameren Gegenspieler gewesen. Nein, im Ernst jetzt: Ich hab jeweils alle Mittel eingesetzt, um ihn zu bremsen. Aber es half alles nichts, er war schlicht und einfach zu gut. Er war schnell, technisch extrem stark und wahnsinnig unberechenbar, er schlich sich immer weg.
Sie haben mit Excelsior und Den Bosch zwischen 1984 und 1986 fünfmal gegen Van Basten und sein Ajax gespielt. Wir haben gegoogelt: Van Basten hat immer gewonnen und dabei sechs (!) Tore erzielt.
Haben Sie sein geniales Fallrückzieher-Tor gegen Den Bosch auf youtube gesehen?
Ja. Man sieht deutlich, dass Sie bei Van Bastens Showeinlage den besten Platz im Stadion hatten.
(lacht) Ich sehe die Szene noch genau vor mir, der Ball fliegt über meinen Kopf, ich drehe mich und sehe, wie sich Van Basten hochschraubt und den Ball per Fallrückzieher ins Lattenkreuz schiesst. Danach wechselte er zu Milan.
Haben Sie zusammen mit Ihrem Angstgegner der 80er ein Selfie gemacht?
Ich wollte, aber ich hatte mein Handy leider nicht dabei.
War Van Basten der Beste gegen den Sie je gespielt haben?
Ich habe gegen Romario gespielt, gegen Sonny Anderson, ich liebte die Duelle gegen Kubi. Alle waren sie tolle Stürmer. Aber ja, van Basten war der grösste Fussballer.
Van Basten hat ihm Eindruck gemacht. Kein Vergleich aber mit Andy Hug. Der Kickbox-Weltmeister hat ihn geprägt. «Andy war der beste Sportler, den ich je gesehen habe und ein guter Freund», sagt Van Eck.
Der K1-Megastar und Kickbox-Weltmeister Andy Hug durfte Ihnen sogar eine Glatze rasieren. Wie kams dazu?
Vor seinem Kampf 1996 gegen den Südafrikaner Mike Bernardo habe ich mit Andy gewettet. Ich sagte ihm: «Wenn du diesen Riesen schlägst, kannst du mir einen «Coup Bernardo», also eine Glatze, schneiden.
Hug hat ihn verhauen...
... und mich dann rasiert. Es war das erste und einzige Mal, dass ich mir eine Glatze rasieren liess.
Andy Hug war ein guter Freund von Ihnen. Woher kannten Sie sich?
Ich lernte Andy 1993 kennen, als ich nach einem Kreuzbandriss in der Reha war. Er hat mich mit seiner unglaublich professionellen Einstellung und seiner Bescheidenheit beeindruckt. Ich war als Holländer schon immer Kampfsport-Fan. Und Andy war der Grösste.
Sie haben Ihn sogar zu seinen Kämpfen nach Japan begleitet.
Ja, was da um ihn abging, war der absolute Wahnsinn. Er wurde verehrt und geliebt. Wenn wir das Hotel verliessen, musste er sich immer verkleiden.
Da sollen Sie sogar ab und zu Hugs Sparring-Partner gewesen sein?
Ja. Nach den Trainingseinheiten zitterte meine Hand so stark, dass ich mir nicht einmal Mineralwasser einschenken konnte. Sie können sich nicht vorstellen, mit wie viel Power er zugeschlagen hat. Andy war ein Phänomen.
Andy Hug verstarb im August 2000 mit 35 in Tokio an Leukämie.
Die Nachricht war ein grosser Schock. Obwohl Andy an Leukämie erkrankt war, kam sein Tod extrem überraschend. Andy war mein Freund und mein Vorbild.
Er hat Sie derart geprägt, dass Sie im 2009 selbst für einen K1-Fight in den Ring steigen wollten?
Kampfsportarten haben mich schon immer in den Bann gezogen und es war mein Traum, einmal selber als Kickboxer in den Ring zu steigen. Nachdem ich 2008 bei Thun als Trainer entlassen wurde, war ich ein Jahr ohne Job. Es war der ideale Moment für den Kampf. Ich habe sehr hart trainiert, bis zu dreimal pro Tag. Ich war fitter als ich es je als Spieler war. Den Kampf wollte ich Andy widmen, ich wäre bereit gewesen.
Und was kam dazwischen?
Kurz vor dem Kampf bekam ich ein Angebot als Trainer bei Carl Zeiss Jena. Deshalb kämpfte ich nicht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |