Sein letztes Abenteuer bei GC endet für Uli Forte (44) sehr abrupt. Nachdem er den Abstiegskandidaten im April 2012 als Nachfolger von Ciri Sforza übernommen hat, führt er den Rekordmeister in der Saison darauf zuerst auf Rang 2 und 2013 auch gleich zum Cupsieg gegen den FC Basel. Doch nur wenige Tage später ist der Zürcher weg. Und unterschreibt Hals über Kopf bei YB. Er hätte zu wenig Wertschätzung bei GC erfahren, sagt er danach entschuldigend.
«Den Transfer würde ich wieder machen», sagt Forte am Dienstag, sechs Jahre später, «aber die Art und Weise war ein Fehler.» Er meint, er hätte besser kommunizieren müssen.
Von einigen Fans bekommt Rückkehrer Forte in der Nacht vor seiner Vorstellung die Quittung. Vor dem Campus in Niederhasli ZH und vor seinem Haus in der Nähe von Zürich hängen einige frustrierte Anhänger Plakate mit unmissverständlichen Botschaften auf.
«Verstehe den Frust der Fans»
«Uli, verpiss dich», steht am Montagabend vor seinem Heim. Im Campus sind die Botschaften auf den Bannern ebenfalls klar: «du bisch GC nöd würdig», «Wirsch nie wertgschätzt werde» oder «Uli, du Bastard».
«Ich verstehe den Frust der Fans, wenn sie bad feelings haben, das ist für mich absolut verständlich. Ich werde jetzt den Kontakt zu den Fans suchen und versuche, sie wieder auf meine Seite zu ziehen. Im Moment ist der Verein nicht in der Lage, sich mit solchen Dingen rumzuschlagen», sagt Forte bei seiner Präsentation im Zürcher Hauptbahnhof.
«Ich erwarte nicht, dass im Campus alle klatschen. Doch den Transfer zu YB würde ich wieder machen. Ich habe in Bern meine Frau fürs Leben kennengelernt. Darum war der Transfer zu YB super.»
Das Motto heisst Vollgas
Forte richtet nochmals einen Appell an die GC-Fans: «Wenn sie jetzt die Mannschaft nicht unterstützen würden, wäre das der falsche Weg. Kommt ins Stadion, egal ob zuhause oder auswärts. Wir brauchen die Fans. Als ich das letzte Mal hier war, hatten wir mit 8700 Fans einen Wahnsinns-Schnitt. Das gab's in den zwanzig Jahren zuvor nie.»
«Und», erzählt Forte noch, «als GC für Thorsten Fink vor einem Monat einen Nachfolger suchte, haben mich in den sozialen Medien viele gefragt, ob ich nicht wieder zurück komme.»
Jetzt ist er wieder da. Und steht mit GC vor einer Herkules-Aufgabe. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Xamax und den Barrage-Platz. Präsident Stephan Rietiker: «Jetzt heisst das Motto: Vollgas!»
Fortes Vertrag läuft bis 2021 und ist auch für die Challenge League gültig.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |